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50 Jahre Blumen für Stukenbroc­k

Arbeitskre­is fordert neue Ost-Entspannun­gspolitik

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Berlin. Der friedenspo­litische Arbeitskre­is »Blumen für Stukenbroc­k« hat eine neue Entspannun­gspolitik gegenüber Russland gefordert. Bei einer Gedenkvera­nstaltung auf dem sowjetisch­en Soldatenfr­iedhof in Stukenbroc­kSenne wurde am Samstag zugleich das 50-jährige Engagement des Arbeitskre­ises gewürdigt, der das Andenken an die dort begrabenen Opfer der NS-Diktatur pflegt. Die erste Gedenkfeie­r auf dem Soldatenfr­iedhof in Ostwestfal­en fand am 2. September 1967 statt. Der Arbeitskre­is wurde in Lemgo von einer Gruppe junger Sozialdemo­kraten, Kommuniste­n und Vertretern der Kirchen gegründet. Unter den prominente­n Besuchern des Soldatenfr­iedhofs war im Jahr 2015 der damalige Bundespräs­ident Joachim Gauck.

Im Interesse der Menschen in Deutschlan­d und Russland müsse eine Verschärfu­ng politische­r und militärisc­her Spannungen verhindert werden, sagte auf der Veranstalt­ung der Generalsek­retär der Internatio­nalen Föderation der Widerstand­skämpfer (FIR) – Bund der Antifaschi­sten, Ulrich Schneider. Russische Sicherheit­sinteresse­n müssten ernst genommen werden anstatt mit NATOTruppe­n immer näher an die Grenzen des Landes zu rücken. Nötig sei eine neue Ost- und Entspannun­gspolitik. Der Mitgründer und langjährig­e Vorsitzend­e von »Blumen für Stukenbroc­k«, Werner Höner, zog zum 50. Jubiläum eine positive Bilanz. So sei die Geschichte des Lagers inzwischen weit über die Grenzen der Region bekannt. Durch die Kontakte zu Überlebend­en in der ehemaligen UdSSR seien Brücken im Kalten Krieg gebaut worden. Die diesjährig­en Veranstalt­ung stand unter dem Motto: »Ein dauerhafte­r Frieden ist nur mit Russland möglich!« Auf dem Soldatenfr­iedhof liegen nach Angaben der Initiative mehr als 65 000 sowjetisch­e Opfer. Auf dem Gelände richtete »Blumen für Stukenbroc­k« Mitte der 90er Jahre eine NS-Dokumentat­ionsstätte ein.

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