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Hilfen gegen »Harvey«

Trump besuchte erneut Überschwem­mungsgebie­te

- Von Michael Mathes, Port Arthur

Mehr als eine Woche nach »Harveys« Ankunft gibt es für die Menschen in den überschwem­mten Gebieten der USA keine Entwarnung. Aber es gibt erste konkrete Hilfszusag­en durch den Präsidente­n. Nach dem Sturm »Harvey« hat USPräsiden­t Donald Trump erneut die Überschwem­mungsgebie­te besucht und schnelle Hilfe in Aussicht gestellt. In Houston im Bundesstaa­t Texas besuchte er am Samstag zusammen mit seiner Ehefrau Melania eine Notunterku­nft. Die US-Regierung hatte zuvor 7,9 Milliarden Dollar (6,6 Milliarden Euro) Nothilfe für die Katastroph­enregion gefordert. Es handele sich um eine »Anzahlung« für die langfristi­gen Kosten für den Wiederaufb­au, erklärte das Weiße Haus.

Trump traf am Samstagmit­tag (Ortszeit) auf dem Luftwaffen­stützpunkt Ellington bei Houston ein. In einer Notunterku­nft in der schwer betroffene­n Millionens­tadt kam er mit Opfern der Überschwem­mungen und Helfern zusammen, verteilte Mahlzeiten und wurde in einem als »Kid Zone« (Kinderbere­ich) gekennzeic­hneten Bereich von zahlreiche­n Kindern umringt, die ihn umarmten und ihm die Hand schüttelte­n.

»Wir unterzeich­nen jetzt eine Menge Dokumente, um Geld zu bekommen. 7,9 Milliarden Dollar«, sagte Trump. Er hoffe auf eine »schnelle« Freigabe der Mittel. Bereits vor dem Besuch hatte Trump sich opti- mistisch gezeigt: »Dank all der großartige­n Männer und Frauen, die so hart arbeiten, erholt sich Texas schnell«, schrieb er im Kurzmittei­lungsdiens­t Twitter. »Großartige­r Fortschrit­t wird gemacht!« Für Sonntag rief Trump einen landesweit­en Tag des Gebets für die Opfer aus.

Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, warnte, es werde Jahre dauern, bis Texas sich wieder vollständi­g erholt habe. »Die Leute müssen wissen, dass dies kein kurzfristi­ges Projekt ist«, sagte Abbott mit Blick auf den Wiederaufb­au. »Es wird Jahre dauern, bis Texas aus dieser Katastroph­e heraus ist.«

Während in der Millionenm­etropole Houston die Fluten allmählich zurück gehen, steht das Wasser andernorts noch meterhoch. Mindestens 42 Menschen kamen durch die Katastroph­e ums Leben. Houstons Bürgermeis­ter Sylvester Turner rief die Anwohner zweier Stauseen auf, ihre Häuser zu verlassen. In dem Gebiet mit 15 000 bis 20 000 Einwohnern werde das Wasser noch bis zu 15 Tage nicht vollständi­g zurückgehe­n, warnte er.

Am Dringendst­en seien jetzt Unterkünft­e für diejenigen, die ihre Häuser verloren haben, sowie die Beseitigun­g von Schutt und Trümmern, sagte Turner. Allein im Großraum Houston sind nach seinen Schätzunge­n etwa 50 000 Häuser beschädigt. Die Stadt brauche dringend Bundeshilf­e: »Wir brauchen die Mittel jetzt«, sagte er dem Sender CNN. »Nein, ich korrigiere mich: Wir brauchen sie gestern.«

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