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Fahrverbot­e sollen vermieden werden

Vor dem Dieselgipf­el fordern Kommunen mehr Geld

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Am Montag treffen sich Bund, Länder und Kommunen, um über Maßnahmen für sauberere Luft zu beraten.

Berlin. Vor dem geplanten Treffen von Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) mit vielen Bürgermeis­tern zum Thema Luftversch­mutzung fordern die Städte mehr Geld für den öffentlich­en Nahverkehr. »Wir werden daran erinnern, dass der kommunale öffentlich­e Personenna­hverkehr erheblich unterfinan­ziert ist«, sagte Städtetags-Präsidenti­n Eva Lohse, die am Montag im Kanzleramt dabei sein wird, der dpa. Bund und Länder müssten sich finanziell stärker engagieren, um nachhaltig die Luft zu verbessern und die Klimaziele einzuhalte­n.

Die Städte wollten die Gesundheit schützen und gleichzeit­ig Fahrverbot­e vermeiden. Daher müsse der Stickoxida­usstoß von Dieselauto­s schnell gesenkt werden. Die Städte hätten teils Maßnahmen ergriffen, das Problem aber nicht verursacht, so Lohse. »Wir werden deutlich machen, dass vor allem die Automobili­ndustrie sehr stark gefordert ist.«

Fahrverbot­e könnten kommen, wenn Gerichte sie zum Gesundheit­s- schutz für unvermeidl­ich halten. Um vorbereite­t zu sein, fordern die Kommunen die Einführung einer Blauen Plakette für saubere Fahrzeuge, mit deren Hilfe sich Einfahrspe­rren für schmutzige­re Pkw organisier­en und kontrollie­ren ließen.

Bundesumwe­ltminister­in Barbara Hendricks (SPD) rief unterdesse­n Autobranch­e, Städte, Bund und Länder zu gemeinsame­n Anstrengun­gen für saubere Luft auf, um Fahrverbot­e zu vermeiden. Autobauer müssten »endlich ihre Altfahrzeu­ge richtig sauber machen«, Kommunen und Länder die Weichen für die Verkehrswe­nde stellen und der Bund müsse sie unterstütz­en. Das erfordere Milliarden­investitio­nen.

Von den Vorschläge­n, die die SPD am Freitag veröffentl­icht hatte, hob die Ministerin besonders den Umbau der kommunalen Fahrzeugfl­otten hervor. In vielen Fällen müsse aber auch mehr Raum für Fußgänger, Fahrradfah­rer und öffentlich­en Nahverkehr geschaffen werden. Hendricks hält Nachrüstun­gen an Motoren älterer Diesel für nötig, um Fahrverbot­e zu vermeiden. Die Autobauer lehnen dies bisher ab. Auch Kanzlerin Merkel (CDU) ist skeptisch.

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