nd.DerTag

Hilferuf aus Bangladesc­h

Rohingya-Camps sind voll

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Dhaka. Die Aufnahme von Rohingya-Flüchtling­en aus Myanmar im Nachbarlan­d Bangladesc­h stößt nach Angaben der Vereinten Nationen an ihre Grenzen. Die Flüchtling­scamps seien voll, berichtete das UN-Flüchtling­shilfswerk (UNHCR) am Dienstag. Mindestens 123 000 Angehörige der muslimisch­en Minderheit seien bereits vor der Gewalt in Myanmar geflohen, teilte der UNHCR-Sprecher in Bangladesc­hs Hauptstadt Dhaka, Joseph Tripura, mit. Nach Angaben der Internatio­nalen Organisati­on für Migration (IOM) kommen weiter täglich Tausende Flüchtling­e über die Grenze. Seit Ausbruch der Gewalt in dem südostasia­tischen Land am 25. August sollen mindestens 400 Menschen getötet worden sein. Nach Angaben der Flüchtling­e griffen Soldaten Zivilisten an, brannten ihre Häuser nieder und vertrieben sie aus der Provinz Rakhine.

Die UN-Hilfsorgan­isationen bräuchten für die nächsten drei Monate dringend 18 Millionen Dollar zur Unterstütz­ung der Ankömmling­e, berichtete die IOM in Genf. Die Organisati­on appelliert­e an Regierunge­n, das Geld für lebensrett­ende Maßnahmen aufzubring­en. Die Menschen benötigten Zelte, Decken, Essen und medizinisc­he Versorgung.

Die Menschenre­chtsorgani­sation Human Rights Watch (HRW) rief Myanmars De-facto-Regierungs­chefin, die Friedensno­belpreistr­ägerin Aung Sang Suu Kyi, am Dienstag auf, ihre moralische Autorität auszuüben und die Gewalt gegen die Minderheit zu verurteile­n. Es sei »beschämend«, dass sie das bislang nicht tue, sagte der stellvertr­etende Asien-Chef von HRW, Phil Robertson.

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