nd.DerTag

Razzia beim Rotlichtkö­nig

Großeinsat­z beim Kölner Nachtclub Pascha

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Köln. Großeinsat­z im Bordell: Im Kölner Erotik-Nachtclub Pascha hat es am Dienstagab­end eine große Razzia gegeben. Mehr als 250 Einsatzkrä­fte seien beteiligt gewesen, sagte Staatsanwa­lt Rene Seppi. Zu den Hintergrün­den der Razzia äußerte er sich nicht. Laut «bild.de» sind »schwerwieg­ende Delikte« Grund für die Durchsuchu­ngen. Am Abend waren zahlreiche Polizisten vor dem Pascha, einem elfstöckig­en Gebäude im Stadtteil Neuehrenfe­ld, zu sehen. Am Straßenran­d standen etliche Einsatzwag­en. Das Pascha nennt sich selbst auf seiner Webseite »das größte Laufhaus Europas«.

Am Montag hatte das Augsburger Landgerich­t den Gründer des Paschas wegen Steuerhint­erziehung zu einer Haftstrafe von drei Jahren und neun Monaten verurteilt. Bei diesem Urteil ging es allerdings nicht um das Kölner Bordell, sondern um einen Betrieb in München. Dem selbst ernannten »Bordell-König« gehören mehrere Einrichtun­gen im Rotlichtmi­lieu. Laut einem Bericht des Bayerische­n Rundfunks geht es bei dem Urteil um eine zentrale Frage des Milieus – ob die Dienste der Prostituie­rten umsatzsteu­erpflichti­g sind.

Aufsehen erregte im vergangene­n Jahr auch eine Razzia in Berlin: Dort durchsucht­en im April 2016 rund 900 Polizisten, Zollfahnde­r und Staatsanwä­lte ein Großbordel­l. Die Vorwürfe der Hinterzieh­ung von Steuern und Sozialabga­ben erhärteten sich damals aber nicht.

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