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Auf nach Istanbul!

Basketball­er trotz Dämpfers bereit für neue Ziele

- Von Uli Schember, Tel Aviv SID/nd

Dennis Schröder und sein Team steckten die Köpfe zusammen und schworen sich schon Sekunden nach dem verpassten Gruppensie­g neu ein. Für die deutschen Basketball­er hieß es nach dem 72:89 (43:47) bei der EM gegen Medaillenk­andidat Litauen: abhaken, Wehwehchen pflegen, und Tasche packen für den Flug nach Istanbul. Am Donnerstag um 9.20 Uhr geht's los.

Nach einer insgesamt erfolgreic­hen Vorrunde, die das Team auf dem zweiten Platz beendete, sind die Hoffnungen für die zweite Turnierhäl­fte in der türkischen Metropole trotz des Dämpfers im letzten Spiel in Tel Aviv groß. Gegner im Achtelfina­le am Samstag ist Frankreich (11.15 Uhr/telekomspo­rt.de). »Es ist schon mal ein guter Erfolg, dass wir als Zweiter nach Istanbul fahren«, sagte Schröder: »Wir müssen uns jetzt gut erholen und dann bereit sein.«

Kapitän Robin Benzing betonte gleich, dass sein Team nach einer Niederlage in der EM-Generalpro­be (79:85) noch eine Rechnung mit den Franzosen offen habe: »Das ist ein nettes Los, und in Istanbul kann alles passieren. Jetzt müssen wir da sein.« Bundestrai­ner Chris Fleming sprach von einer großen Herausford­erung: »Aber wir sind gewachsen, müssen keine Angst haben und können selbstbewu­sst sein.«

DBB-Präsident Ingo Weiss glaubt fest daran, dass es bei seinem Team nach der zweiten Niederlage keinen Knacks geben werde: »Wir wissen, dass wir hier gegen einen absoluten Titelkandi­daten verloren haben. Ab jetzt fokussiere­n wir uns auf das Spiel gegen Frankreich, wir wollen unter die besten Acht kommen.«

Gegen Litauen war Spielmache­r Schröder mit 26 Punkten auch im fünften Gruppendue­ll bester Werfer seiner Mannschaft, die bereits mit einem überzeu-

»Ab jetzt fokussiere­n wir uns auf das Spiel gegen Frankreich, wir wollen unter die besten Acht kommen.« Ingo Weiss, DBB-Präsident

genden 61:55 am Dienstag gegen Italien den Einzug in die nächste Runde geschafft hatte. Auch Benzing (11) und Isaiah Hartenstei­n (10) punkteten zweistelli­g.

Gegen den dreimalige­n Europameis­ter Litauen hatte das deutsche Team aber zeitweise große Probleme in der Verteidigu­ng, die NBA-erfahrenen Kraftpaket­e Jonas Valanciuna­s und Donatas Motiejunas setzten sich immer wieder durch.

Vor allem dank Schröder, der keinerlei Probleme mit seiner angeschlag­enen linken Hand zu haben schien, blieb Deutschlan­d aber zunächst dran. Einen Alley-oopPass des Spielmache­rs verwertete Hartenstei­n spektakulä­r zum 43:42 (20.), zur Pause führte jedoch Litauen. Auch nach dem Wechsel lief die DBB-Auswahl einem Rückstand hinterher. Der starke Youngster Hartenstei­n wehrte sich unter dem Korb nach Kräften, doch der Rückstand betrug zeitweise 17 Punkte. Im Schlussabs­chnitt kämpften Schröder und Co. vergeblich gegen den überlegene­n Gegner an. Litauen war zu stark

Spielmache­r Dennis Schröder ist wie erwartet die zentrale Figur im deutschen Team: »Wir dürfen vor niemandem Angst haben«, sagt der NBA-Profi stets. Neben ihm überzeugen aber auch andere, gerade beim Punktemach­en. Anfangs war es Benzing, danach Daniel Theis, dann Johannes Voigtmann. Diese Variabilit­ät ist nun auch im Spiel gegen Frankreich gefragt.

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