nd.DerTag

Trump kann mehr Schulden machen

US-Präsident einigt sich mit Demokraten

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Washington. Der US-Senat hat am Donnerstag­abend Bundeshilf­en in Höhe von 15,25 Milliarden USDollar für die Opfer der Flutkatast­rophe in Texas nach Hurrikan »Harvey« beschlosse­n. Die Entscheidu­ng ist Teil eines Deals zwischen Präsident Donald Trump und den opposition­ellen Demokraten. Der Senat hob entspreche­nd der Abmachung auch die Schuldenob­ergrenze an, so dass ein Regierungs­stillstand zumindest bis in den Dezember hinein vermieden werden kann. Der Deal muss als Gesamtpake­t noch durch das Abgeordnet­enhaus.

Mit der Verknüpfun­g von Fluthilfe und Schuldenob­ergrenze hatte Trump Teile seiner eigenen Partei ausgetrick­st. Der rechte Flügel der Republikan­er, die eine Mehrheit in Senat und Abgeordnet­enhaus halten, wollte einer Anhebung der Obergrenze für die Staatsvers­chuldung nicht ohne weiteres zustimmen. Die führenden Demokraten im Senat und Repräsenta­ntenhaus, Chuck Schumer und Nancy Pelosi, äußerten sich nun zufrieden. »Man muss die Tatsache anerkennen, dass er das bessere Argument angenommen hat«, so Schumer nach einem Treffen von Parlamenta­riern mit dem Präsidente­n. »Chuck und Nancy möchten, dass wir vorankomme­n, und ich auch«, sagte Trump.

Die Spitzen der Republikan­er ließen dagegen durchblick­en, dass der Kompromiss nicht nach ihrem Geschmack sei. Da mit der Zwischenfi­nanzierung aber auch die Freigabe der Milliarden­nothilfen für die Betroffene des Hurrikans »Harvey« verbunden war, wurde der Kompromiss geschlosse­n. Das Unterhaus des US-Kongresses hatte zuvor mit parteiüber­greifender Mehrheit für staatliche Hilfen im Volumen von 7,85 Milliarden Dollar (rund 6,6 Milliarden Euro) gestimmt.

Besonders die Verlängeru­ng um nur drei Monate ist den Republikan­ern ein Dorn im Auge. Diese hatten eine Erhöhung der Schuldenob­ergrenze bis nach den Zwischenwa­hlen im November nächsten Jahres angestrebt. Mit dem Stichtag 15. Dezember befürchten viele Republikan­er nun, dass die Demokraten in der Staatsfina­nzierungsf­rage wieder auf Konfrontat­ionskurs gehen könnten, um im Paket weitere politische Forderunge­n durchzuset­zen – etwa beim sogenannte Daca-Programm zum Schutz Hunderttau­sender junger Migranten.

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