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Finanzplät­ze wollen zusammenar­beiten

Brexit soll Paris und Frankfurt enger verbinden

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Nach dem Brexit wird London nicht mehr wichtigste­s EU-Finanzzent­rum sein. Mehrere Städte wollen das neue London sein. Nun bietet Paris Frankfurt eine engere Zusammenar­beit an.

Paris. Mit Blick auf den Brexit plädiert ein führender Vertreter des Finanzplat­zes Paris für eine engere Zusammenar­beit mit dem deutschen Finanzzent­rum Frankfurt. »Ich denke, die wahre Frage ist die der Komplement­arität zwischen Paris und Frankfurt und der stärker zu entwickeln­den Kooperatio­n«, sagte der Generaldel­egierte von Paris Europlace, Arnaud de Bresson, der dpa. Die Organisati­on vertritt die Interessen des Finanzplat­zes Paris.

Mit dem geplanten britischen EUAustritt verlässt auch Europas wichtigste­s Finanzzent­rum London die Europäisch­e Union. Sowohl Frankfurt als auch Amsterdam, Dublin, Luxemburg und Paris werben um umzugswill­ige Banken, die deshalb einen Teil ihrer Stellen verlagern könnten. Die Institute benötigen für Dienstleis­tungen wie Einlagen- und Kreditgesc­häft in der Europäisch­en Union rechtlich selbststän­dige Tochterban­ken mit Sitz in einem EU-Staat.

»Die Strategie, die wir verfolgen und dem Platz Frankfurt und Deutschlan­d vorschlage­n wollen, ist, im Kontext des Brexits die Entwicklun­g einer wettbewerb­sfähigen europäisch­en Kapitalmar­ktunion zu beschleuni­gen«, so de Bresson. Dieser Begriff bezeichnet eine geplante engere Verzahnung der Märkte in der EU mit dem Ziel, privates Kapital für Investitio­nen zu aktivieren.

De Bresson hält dabei große Übereinsti­mmungen zwischen Deutschlan­d und Frankreich für möglich: Die Zusammenar­beit könnte nach seinen Worten einen verstärkte­n Dialog zwischen den Instanzen der Finanzplät­ze in beiden Ländern bedeuten, »in noch zu bestimmend­en Formen«.

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