Vermögen
Über die exakten Ausmaße des Reichtums weiß man nicht allzu viel, vor allem seit die Vermögensteuer nicht mehr erhoben wird. Die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe des Statistischen Bundesamts kommt zu folgendem Ergebnis: Die Summe aller Nettogesamtvermögen hierzulande betrug im Jahr 2013 rund 4,9 Billionen Euro – im Durchschnitt waren dies rund 123 000 Euro je Haushalt. Im aktuellen Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung heißt es freilich: »Betrachtet man die Vermögensverteilung, verfügen die obersten 10 Prozent über fast 60 Prozent des Gesamtvermögens.« Die Haushalte in der unteren Hälfte der Verteilung verfügen dagegen nur über rund ein Prozent des gesamten Nettovermögens. Zudem gibt es immer noch gravierende OstWest-Unterschiede. Im Nettogesamtvermö- gen sind alle Formen von Besitz, Sparguthaben, Aktien, Investments, Sachwerte und so weiter zusammengefasst, abzüglich aller Verbindlichkeiten wie Hypotheken oder Kredite. Vermögensbildung erfolgt heute nicht zuletzt durch Erbschaften: Im Jahr 2015 wurden demnach fast 38 Milliarden Euro vererbt, Vermögenswerte von über 64 Milliarden Euro wurden verschenkt – dies gibt aber nur Auskunft über die von den Finanzverwaltungen veranlagten Vermögensübertragungen. Im Jahr 2016 gab es laut offiziellen Angaben 558 Transfers mit einem Wert von jeweils über 20 Millionen Euro, dabei wurden insgesamt 44 Milliarden Euro vererbt oder verschenkt – im Schnitt 78,7 Millionen Euro. Der größere Teil wurde dabei in kleineren Anteilen verschenkt, was einen bedeutend niedrigeren Steuersatz bedeutet.