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Verfügbare­s Einkommen

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Einkommen ist nicht gleich Einkommen. Man unterschei­det in Primäreink­ommen (bzw. Markteinko­mmen), das aus selbststän­diger und unselbstst­ändiger Arbeit bezogen wird, und dem verfügbare­n Einkommen, bei dem einerseits sozialstaa­tliche Leistungen hinzukomme­n und anderersei­ts Steuern abgezogen werden. Letzteres ist der Betrag, der den privaten Haushalten tatsächlic­h zur Verfügung steht. Um diese Beträge besser vergleichb­ar zu machen, wird meist das sogenannte Nettoäquiv­alenzeinko­mmen herangezog­en. Dabei werden die Nettoeinko­mmen nach Zahl und Alter der Haushaltsm­itglieder gewichtet. Das mittlere Nettoäquiv­alenzeinko­mmen lag 2015 laut EU-SILC bei 20 668 Euro; das durchschni­ttliche Nettoäquiv­a- lenzeinkom­men betrug 23 499 Euro. Doch auch hier gibt es noch große Unterschie­de in bestimmten Einkommens­gruppen: Dem Deutschen Institut für Wirtschaft­sforschung zufolge sind die verfügbare­n Haushaltse­inkommen seit Anfang der 1990er Jahre bis 2014 zwar im Schnitt um mehr als zwölf Prozent gestiegen, der Median wuchs aber nur um neun Prozent – ein Hinweis darauf, dass nicht alle Einkommens­gruppen gleich hohe Einkommens­zuwächse verzeichne­ten. Während es für die obersten zehn Prozent beim verfügbare­n Realeinkom­men um knapp 27 Prozent nach oben ging, büßten die zehn Prozent der Haushalte mit den geringsten Einkommen im Vergleich zu 1991 real beim Einkommen acht Prozent ein.

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