Gini-Koeffizient
Wenn es darum geht, die Ungleichverteilung der Einkommen in einer Volkswirtschaft darzustellen, wird meist der Gini-Koeffizient verwendet. Er geht auf den italienischen Statistiker Corrado Gini zurück, der ein führender faschistischer Theoretiker war. Der nach ihm benannte Ungleichverteilungskoeffizient wird aus der sogenannten Lorenz-Kurve abgeleitet und beschreibt auf einer Skala von 0 bis 1 die Relation zwischen empirischer Kurve und der Gleichverteilungsdiagonalen. Also: Je höher der Wert, umso ungleicher ist die Verteilung. Für die Einkommen heißt das, der Gini-Koeffizient würde bei 1 liegen, wenn nur eine Person das komplette Einkommen erhält – und bei 0, wenn alle dasselbe Einkom- men hätten. Laut der OECD lag der GiniKoeffizient 2014 bei 0,31, im Jahr 2000 waren es noch 0,27. Die Ungleichverteilung der verfügbaren Einkommen hat also zugenommen. Zum Vergleich: In Deutschland lag der Gini-Koeffizient 2014 bei 0,29, in der Türkei war er mit einem Wert von 0,41deutlich höher. In Slowenien ist die Einkommensverteilung dagegen egalitärer, der Gini-Koeffizient lag dort bei 0,24. Andere Maßstäbe dafür sind etwa Quantilrelationen, die etwas über das Verhältnis zwischen den Einkommen bestimmter Gruppen aussagen, etwa die Palma-Ratio, die die Einkommenssumme der obersten 10 Prozent in Relation zur Einkommenssumme der untersten 40 Prozent setzt.