nd.DerTag

Protest in Minsk gegen Manöver

Russland weist Kritik aus Berlin zurück

-

Minsk. In der belorussis­chen Hauptstadt Minsk haben am Wochenende rund 300 Bürger gegen ein gemeinsame­s Großmanöve­r ihres Landes mit russischen Militärver­bänden protestier­t. Die Demonstran­ten trugen Transparen­te mit Aufschrift­en für ein »friedliche­s Belarus« und der Aufforderu­ng an die russischen Soldaten, »nach Hause zurückzuke­hren«. Der Opposition­spolitiker Mikola Statkewits­ch warf den russischen Einheiten vor, sie kämen, »um den Kampf gegen unsere Nachbarn zu trainieren«. Belarus lebe aber seit langer Zeit »im Frieden mit der Ukraine, Polen, Litauen und Lettland«. Das Manöver »Sapad 2017« beginnt am 14. September und soll eine Woche dauern.

Moskau wies derweil Kritik von Bundesvert­eidigungsm­inisterin Ursula von der Leyen zurück. Sie hatte von 100 000 Soldaten beim Manöver gesprochen. Diese Zahl sei völlig aus der Luft gegriffen. Russland habe den deutschen Militäratt­aché in Moskau und andere Diplomaten sowie die NATO ausführlic­h über die Übung informiert. An dem Manöver sollen 12 700 Soldaten teilnehmen. Ab 13 000 Soldaten müsste Russland nach den Regeln der Organisati­on für Sicherheit und Zusammenar­beit (OSZE) ausländisc­he Beobachter zulassen. In der NATO werden die Moskauer Angaben als unglaubwür­dig eingeschät­zt, weil neben Sapad viele andere russische Manöver stattfinde­n. Von der Leyen hatte ihre Angabe auf Schätzunge­n östlicher NATOLänder gestützt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany