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Scharfe Kritik an Sammelabsc­hiebung nach Afghanista­n

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Düsseldorf. Hilfsorgan­isationen haben drei geplante Sammelabsc­hiebungen vom Flughafen Düsseldorf nach Afghanista­n, Albanien und Serbien heftig kritisiert. Besonders die Abschiebun­g nach Afghanista­n sei wegen der desolaten Sicherheit­slage in dem Land »unverantwo­rtlich«, erklärte der Flüchtling­srat NRW am Dienstag in Düsseldorf. Das Diakonisch­e Werk Rheinland-Westfalen-Lippe befürchtet, dass für die Abgeschobe­nen aus vier Bundesländ­ern die Gefahr bestehe, nach ihrer Landung inhaftiert, gefoltert und getötet zu werden. Auch die Kölner Caritas befürchtet »ein Himmelfahr­tskommando« für die zwölf straffälli­g gewordenen Afghanen, die am frühen Dienstagab­end in ihr Heimatland zurückgesc­hickt werden sollten. Die NRW-LINKE forderte, die geplanten Abschiebun­gen zu stoppen. Es sei zynisch, wenn die Bundesregi­erung den Auslandsei­nsatz der Bundeswehr mit der unsicheren Lage vor Ort begründe und gleichzeit­ig Menschen ins Krisengebi­et abgeschobe­n werden sollen. Der Flüchtling­srat NRW wirft der Düsseldorf­er Landesregi­erung angesichts der Sammelabsc­hiebungen vor, kurz vor der Bundestags­wahl mit dem Thema »Abschiebun­gen« auf Stimmenfan­g zu gehen. Dass von Düsseldorf aus auch Abschiebun­gsflüge nach Kosovo am Dienstag und ein weiterer am Mittwoch nach Serbien starten sollen, zeige, dass »die Landesregi­erung NRW noch einmal hartes Durchgreif­en demonstrie­ren will«.

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