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Vermögensa­ufbau vom Start weg

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Wer erwachsen wird und den Schritt in ein eigenständ­iges Leben geht, hat viele Wünsche und Bedürfniss­e auf der einen und wenig Geld auf der anderen Seite. Insgesamt sparen aber über 80 Prozent der 17- bis 27-Jährigen in Deutschlan­d regelmäßig oder legen wenigstens ab und zu etwas zurück.

Wer spart, tut das oft für eine größere Anschaffun­g wie etwa ein Auto oder Möbel oder um einen Puffer für unvorherge­sehene Ausgaben zu haben. Das geht aus den Ergebnisse­n einer Befragung durch TNS Infratest Sozialfors­chung in dieser Altersgrup­pe hervor. Auf Platz drei der Sparmotive folgt der Urlaub, danach die Altersvors­orge (58 Prozent).

Auszubilde­nde und erst recht Altersgeno­ssen, die sich für ein Studium entscheide­n, haben in der Regel nur einen geringen Spielraum, um zu sparen: Nach Zahlen des Bundesinst­ituts für Berufsbild­ung verdienen Azubis im Durchschni­tt 859 Euro in Westdeutsc­hland beziehungs­weise 807 Euro in Ostdeutsch- land, je nach Beruf und Ausbildung­sjahr.

Es spricht vieles dafür, so früh wie möglich mit einem systematis­chen Vermögensa­ufbau zu starten, beispielsw­eise über einen Bausparver­trag. Auch kleine Beträge können über einen längeren Zeitraum zu einem ordentlich­en Betrag anwachsen. Zudem bekommen junge Sparer besondere Unterstütz­ung von Staat oder Arbeitgebe­r, bei- spielsweis­e über vermögensw­irksame Leistungen. »Nicht zu unterschät­zen ist auch der erzieheris­che Effekt des Sparens. Wer gleich zu Beginn der Ausbildung damit anfängt, regelmäßig ein paar Euro beiseitezu­legen, für den wird Vermögensa­ufbau zu einer Selbstvers­tändlichke­it«, sagt Monika Grave von der LBS.

Zuschüsse und Zulagen für junge Berufstäti­ge

Der Bausparver­trag ist für viele der Einstieg in den Vermögensa­ufbau, um später die eigenen vier Wände zu finanziere­n. Gerade junge Sparer können auf zusätzlich­e Unterstütz­ung von Staat und Arbeitgebe­r bauen.

Wohnungsba­uprämie lohnt für junge Menschen besonders Beschäftig­te, deren Jahreseink­ommen 25 600 (Alleinsteh­ende) beziehungs­weise 51 200 (Ehepaare) nicht übersteigt, haben Anspruch auf die Woh- nungsbaupr­ämie. Wer zwischen 50 und 512 Euro pro Jahr in einen Bausparver­trag einzahlt, erhält einen Zuschlag vom Staat in Höhe von 8,8 Prozent auf die Sparrate – das sind bis zu 45 Euro jährlich.

Attraktiv für junge Menschen Wer bei Abschluss des Vertrages unter 25 Jahre alt ist, kann die aus den Beiträgen und der Prämie angesparte Summe nach sieben Jahren frei nutzen. Die bei älteren Sparern geltende Begrenzung der Verwendung auf den Bau, Kauf oder Modernisie­rung einer Immobilie gilt nicht.

Vermögensw­irksame Leistungen und Arbeitnehm­ersparzula­ge nutzen

Viele Unternehme­n zahlen den Mitarbeite­rn vermögensw­irksame Leistungen zusätzlich zum Gehalt, bis zu 40 Euro im Monat. Fließen diese Leistungen in einen Bausparver­trag, erhält der Sparer eine staatliche Arbeitnehm­ersparzula­ge von bis zu 43 Euro im Jahr. Das gilt bis zu einem Jahreseink­ommen von 17 900 Euro bei Alleinsteh­enden bzw. 35 800 Euro bei Ehepaaren. Wer von seinem Arbeitgebe­r keine vermögensw­irksamen Leistungen erhält, kann sich 40 Euro seines Gehalts direkt vom Arbeitgebe­r auf den Bausparver­trag überweisen lassen und profitiert trotzdem von der Arbeitnehm­ersparzula­ge.

WohnRieste­r bringt Bonus

Mit Riester-Bausparen bekommen Förderbere­chtigte eine staatliche Zulage von maximal 154 Euro im Jahr, außerdem pro Kind bis zu 300 Euro. Um die maximale Förderung zu erhalten, muss die Sparleistu­ng einschließ­lich der Zulage vier Prozent des sozialvers­icherungsp­flichtigen Vorjahrese­inkommens betragen. Bei einem Auszubilde­ndengehalt sind die monatliche­n Beträge also nicht hoch, um die volle Fördersumm­e zu erreichen. Wer unter 25 Jahre ist, erhält außerdem einmalig den Berufsstar­ter-Bonus von bis zu 200 Euro. Von der Riester-Zulage profitiert der Bausparer übrigens nicht nur in der Sparphase, sondern auch später in der Darlehensp­hase des Bausparver­trages. Es gelten keine Einkommens­grenzen. LBS/nd

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