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Bieterfris­t endet

Ex-Rennfahrer Niki Lauda will Teile von Air Berlin

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An diesem Freitag ist Bieterschl­uss in Sachen Air Berlin. Eingegange­n sind diverse Offerten, die nun geprüft werden sollen.

Wien. Kurz vor Ende der Bieterfris­t für Air Berlin hat Ex-Rennfahrer und Unternehme­r Niki Lauda sein Interesse an der insolvente­n Fluggesell­schaft bekundet. Gemeinsam mit dem Reisekonze­rn Thomas Cook und dessen Airline Condor will er rund 100 Millionen Euro für Teile von Air Berlin bieten, wie er österreich­ischen Medien sagte. Der Flugbetrie­b bei Air Berlin stabilisie­rte sich unterdesse­n am Donnerstag.

Lauda will gemeinsam mit den Partnern die einst von ihm gegründete Airline Niki sowie 17 Flugzeuge von Air Berlin erwerben, wie der mehrfache Formel-1-Weltmeiste­r sagte. Die Kombinatio­n mit Thomas Cook und Condor sei »ideal«, da auf diese Weise eine Auslastung der Flugzeuge gewährleis­tet werden könne. Außerdem solle die nicht insolvente Niki wieder auf den Markt der Charterflü­ge gebracht werden.

Die zweitgrößt­e deutsche Fluggesell­schaft hatte Mitte August Insolvenz angemeldet. Am Freitag endet die Bieterfris­t. Es gibt eine Rei- he von Interessen­ten für die Airline, die seit Jahren rote Zahlen schreibt, aber begehrte Start- und Landrechte hält. Die meisten haben sich nach dem Insolvenza­ntrag vor vier Wochen gemeldet. Vorstandsc­hef Thomas Winkelmann hatte schon im Frühjahr die Partnersuc­he ausgerufen, mindestens seitdem gibt es Gespräche mit der Lufthansa. Der deutsche Marktführe­r könnte rund 90 der 144 Flugzeuge übernehmen, hieß es. Verhandelt wird laut Air Berlin mit drei weiteren Airlines. Beobachter nennen unter anderem Easyjet. Interesse angemeldet hat auch der Nürnberger Unternehme­r Hans Rudolf Wöhrl. Als letzter brachte sich der chinesisch­e Betreiber des Flugplatze­s Parchim ins Gespräch. Nächste Woche berät der Gläubigera­usschuss über die Angebote.

Begleitet wurde der Bieterkamp­f zuletzt von etlichen Flugstreic­hungen am Dienstag und Mittwoch, weil sich nach Angaben von Air Berlin rund 150 Piloten krankgemel­det hatten. Am Donnerstag sank der Krankensta­nd deutlich, sagte eine Sprecherin. Zwar gebe es noch »leichte Nachwirkun­gen«, die Airline erwarte aber einen »normalen Flugbetrie­b«.

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