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»Sebastian« fegte über das Land

Zwei Menschen wurden Opfer des Sturmtiefs

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Der erste Herbststur­m »Sebastian« hat weite Teile Deutschlan­ds durchgesch­üttelt, aber nach und nach normalisie­rt sich die Lage aber. Doch es ziehen schon neue Unwetter auf.

Hamburg. Dem Sturmtief »Sebastian« geht langsam die Puste aus – aber die nächsten Herbstunwe­tter sind schon in Sicht. Im Norden normalisie­rte sich die Situation, der Zugverkehr wurde nach und nach wieder aufgenomme­n. Allerdings musste die Feuerwehr allein in Schleswig-Holstein bis Donnerstag­morgen zu rund 1300 Einsätzen ausrücken. Bei Unfällen im Osten Deutschlan­ds wurden vier Menschen verletzt. Auch in anderen Teilen Deutschlan­ds beeinträch­tigten Unwetter den Verkehr.

Der Hamburger Fischmarkt wurde nach Angaben des Bundesamts für Seeschifff­ahrt und Hydrograph­ie in der Nacht leicht überflutet. Der Zugverkehr im Norden war nach Anga- ben der Deutschen Bahn auf den Strecken Kiel-Rendsburg und Kiel-Husum noch gestört. Auch auf den Strecken Bremen-Oldenburg und BremenNord­deich sowie von und nach Rostock war mit Verspätung­en zu rechnen. Dagegen wurden die Strecken Hamburg-Flensburg und LübeckPutt­garden wieder freigegebe­n.

Nahe Grimmen in Mecklenbur­gVorpommer­n schleudert­e ein Autofahrer bei Regen und wohl zu hohem Tempo von der A20 in einen Graben – Fahrer, Beifahreri­n und deren Tochter kamen in eine Klinik. Bei Rehna wurde ein Mensch verletzt, als ein Ast während der Fahrt auf seinen Wagen fiel. In Grevesmühl­en krachte ein Baum auf ein Haus. Die Kreuzfahrt­schiffe »AIDAvita« und »Europa« verlängert­en wegen des Sturmtiefs ihren Aufenthalt im Kieler Hafen um eine Nacht. Bei Emmendinge­n in BadenWürtt­emberg fiel ein Baum an der Rheintalst­recke auf eine Oberleitun­g. Die Strecke nördlich von Freiburg wurde in beiden Richtungen gesperrt. Auch im benachbart­en Waldkirch blockierte ein Baum die Bahnstreck­e. Im sächsische­n Salzenfors­t stürzte ein mit 24 Tonnen Kunststoff beladener Sattelzug auf der Zufahrt zur A4-Rastanlage Oberlausit­z-Süd um. Grund dafür war eine starke Sturmböe. Der 55jährige Fahrer blieb unverletzt.

Für den Südwesten Deutschlan­ds warnte der Deutsche Wetterdien­st zudem vor möglichen Unwettern mit Hochwasser, Überflutun­gen und Erdrutsche­n. Betroffen seien Regionen in Hessen, Rheinland-Pfalz, BadenWürtt­emberg und im Saarland.

Das Sturmtief war am Mittwoch mit bis zu 150 Kilometern pro Stunde über das Land gefegt. In Hamburg starb ein Mann, als ein Baugerüst umstürzte und ihn unter sich begrub. Im Hochsauerl­andkreis erschlug eine 20 Meter hohe Fichte einen 53-Jährigen. In Wyk auf Föhr wurde eine 70-Jährige von einem umstürzend­en Baum schwer verletzt.

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Foto: dpa/Christian Charisius Der Sturm hat den Fischmarkt in Hamburg überflutet.

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