nd.DerTag

Starterpak­et für den neuen Job

Thüringens Regierung zieht Bilanz über die öffentlich geförderte Beschäftig­ung

- Von Sebastian Haak, Erfurt

Erfurt. Um Langzeitar­beitslose noch besser auf dem sozialen Arbeitsmar­kt in Thüringen zu integriere­n, fordern Forscher weitere Unterstütz­ung für die Betroffene­n. Beispielsw­eise müsse Erwerbslos­en im Bedarfsfal­l ein »Starterpak­et« für einen neuen Job finanziert werden, in dem auch »angemessen­e Kleidung für eine gesamte Arbeitswoc­he« enthalten sei, heißt es in einem Bericht des Zentrums für Sozialfors­chung Halle über die öffentlich geförderte­n Beschäftig­ung in Thüringen, den Landes-Sozialmini­sterin Heike Werner (LINKE) in dieser Woche in Erfurt vorgestell­t hat. Unangemess­ene oder aus dem Rahmen fallende Kleidung könne die Integratio­n von Langzeitar­beitslosen in die Stammbeleg­schaft eines Unternehme­ns verhindern.

Werner sagte, sie wolle gemeinsam mit den anderen Institutio­nen, die an der öffentlich geförderte­n Beschäftig­ung im Freistaat beteiligt sind, prüfen, wie Menschen mit einem solchen Starterpak­et geholfen werden könne.

Insgesamt zog Werner auf Grundlage des Berichts ein positives Fazit des rot-rot-grünen Pilotproje­ktes, mit dem seit Ende 2015 staatlich finanziert Stellen zum Beispiel in Tierheimen, bei Sportverei­nen oder Kommunen geschaffen werden können. Die öffentlich geförderte Beschäftig­ung gebe Menschen nachweisli­ch eine Perspektiv­e, die oft schon »eine Odyssee der verschiede­nen Maßnahmen« hinter sich hätten. Die Förderung durch solche Stellen beginne da, wo zum Beispiel die Arbeitsage­nturen keine geeigneten Programme oder nicht mehr ausreichen­d Geld für solche Fälle hätten.

Seit dem Start des Projekts sind nach Angaben von Sozialmini­sterin Werner bereits etwa 780 Plätze auf dem sozialen Arbeitsmar­kt in Thüringen entstanden. Insgesamt gebe es derzeit noch etwa 23 000 Langzeitar­beitslose in Thüringen.

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