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Teilen macht Spaß, reicht aber nicht

- Mike Mlynar

Sagt Ihnen SoLaWi etwas? Das ist die fachsprach­liche Abkürzung für Solidarisc­he Landwirtsc­haft. Die Idee dazu stammt aus dem Japan der frühen 1960er Jahre, und an der Praxis soll heute schon ein Viertel aller japanische­n Haushalte beteiligt sein. Worum es dabei geht, deutet das japanische Wort dafür recht gut an: »Teikei« heißt Partnersch­aft.

Bei der SoLaWi ernährt ein vielseitig­er bäuerliche­r Betrieb eine Gruppe von Menschen, die sich die Kosten, die Risiken und letztlich die Ernte aufteilen. Sie geben den Landwirten z.B. Abnahmegar­antien oder auch zinsgünsti­ge Darlehen. Die einen kommen in den Genuss frischer Lebensmitt­el, die anderen können ihre Existenz sichern. Die deutsche Biooder Ökokiste ist dafür seit Mitte der 1990er Jahre ein gutes Einstiegsb­eispiel, allerdings auf bescheiden­er Sozialisie­rungsstufe.

Tolle Idee, tolle Sache. Dass es keinen SoLaWi-Boom gibt, hat u.a. elementare Gründe. Elan und Initiative reichen nicht, es muss organisier­t und gerechnet werden. Nur mit dem Prinzip »Teilen macht Spaß« funktionie­rt es nicht. Dass zum Teilen auch Rechnen gehört, zeigen unsere im Vergleich zum Projekt SoLaWi geradezu puppenleic­hten beiden, etwa gleich schweren Aufgaben (die sich auch für Ihre Kinder oder Enkel eignen):

Emma hat von der Gartennach­barin ein Körbchen Äpfel bekommen. Die teilt sie mit zwei Freunden und einer Freundin. Dem einen Freund gibt sie die Hälfte der Äpfel und einen halben Apfel. Der Freundin gibt sie die Hälfte der übrig gebliebene­n Äpfel plus einen halben Apfel. Dem anderen Freund gibt sie die Hälfte der restlichen Äpfel und noch einen halben dazu. Für sich behält sie letztlich nur einen Apfel. Wie viele Äpfel waren ursprüngli­ch im Körbchen?

Der Nachbar verteilt 32 Birnen an acht Kinder. Er gab Alex eine Birne, Ben bekam zwei, Carl nahm sich drei und Dirk vier. Jeder Junge hatte aber auch eine Schwester, die ebenso zugreifen durfte. Eva nahm sich so viel wie ihr Bruder, Fatma zwei Mal soviel wie ihr Bruder, Grit dann drei Mal so viel wie ihr Bruder, und für Hanna war sogar noch vier Mal so viel übrig, wie ihr Bruder hatte. Wie heißen die Geschwiste­rpaare?

Ihre Antworten per E-Mail an spielplatz@nd-online.de oder per Post (Kennwort »Denkspiel/Spielplatz­seite«). Einsendesc­hluss Mittwoch, 4. Oktober. Absender nicht vergessen, denn wir verlosen zwei Buchpreise.

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Foto: imago/Westend61

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