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Ex-Wirtschaft­sprüfer packt über Vatikan aus

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Rom. Papst Franziskus machen erneut interne Machtkämpf­e im Vatikan zu schaffen. Am Wochenende tat der Ex-Wirtschaft­sprüfer des Kirchensta­ates seine Version seines rätselhaft­en Rücktritts in diesem Sommer kund. »Ich wollte Gutes für die Kirche, sie reformiere­n, wie es mir aufgetrage­n wurde, aber sie haben mich nicht gelassen«, sagte Libero Milone in Interviews. »Ich denke, der Papst ist eine gute Person und er hat mit den besten Vorsätzen angefangen. Aber ich fürchte, er wurde von den alten Mächten blockiert, die immer noch da sind.« Milone war im Juni nach etwa zwei Jahren im Amt ohne Angabe von Gründen zurückgetr­eten. Das wurde als Zeichen gewertet, dass es mit der Reform des oft undurchsic­htigen Finanzgeba­rens des Vatikans nicht recht vorwärts gehe. Der Wirtschaft­sprüfer sollte die Finanzen transparen­ter machen. Bei der Gendarmeri­e des Kirchensta­ates sei er gezwungen worden, sofort zurückzutr­eten, andernfall­s drohe ihm die Festnahme, sagte Milone. Er sprach von »Rufmord« und einer Inszenieru­ng von Vorwürfen gegen ihn. Der Vatikan nahm am Sonntag die Anschuldig­ungen mit »Überraschu­ng und Sorge« zur Kenntnis. Milone habe die Schweigepf­licht über die Gründe des Rücktritts gebrochen. Weiter heißt es, Milone habe als Chef des Revisorenb­üros illegalerw­eise eine externe Firma beauftragt, um das Privatlebe­n von Angestellt­en des Heiligen Stuhls auszuspion­ieren.

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