nd.DerTag

Saubere Spree erst einmal ade

- Martin Kröger über die Probleme mit der Wasserqual­ität

Das, was ein Sommer sein sollte, ist vorbei. Zeit, Bilanz zur vergangene­n Monsunzeit zu ziehen: Wie es Klimaforsc­her bereits vor zehn Jahren vorausgesa­gt haben, hat die Zahl der Wetterextr­eme deutlich zugenommen. Tatsächlic­h zeigten die Starkregen im Sommer, dass die Abwasserin­frastruktu­r in Berlin solchen Wassermeng­en nicht gewachsen ist. Es ist zwar richtig und wichtig, dass die Berliner Wasserbetr­iebe seit Jahren mehr Überlaufka­pazitäten schaffen und damit zumindest teilweise verhindern, dass dreckiges Mischwasse­r aus Abwässern und Niederschl­ägen in die Spree und die Kanäle gelangt. Aber bei derartigen Regengüsse­n reichen auch die neuen Stauräume nicht aus.

Für den Traum von der sauberen Spree war dieser Sommer also ein herber Rückschlag. Mehrfach gelangte der Dreck aus der Kanalisati­on in die Gewässer. Die Folge waren unter anderem längere Badeverbot­e, etwa an der Havel. In der Spree ist das Baden innerstädt­isch zwar sowieso vor allem wegen der Schifffahr­t verboten. Aber angesichts der Einleitung­en des Schmutzwas­sers ist es auch gesundheit­lich gefährlich.

Hinzu kommt die Belastung durch Sulfate, die infolge des Braunkohle­abbaus in Brandenbur­g in den Fluss gelangen. Die Werte stiegen in den vergangene­n Jahren dramatisch an. Der viele Regen in diesem Jahr dürfte die Problemati­k zwar etwas abgemilder­t haben, da dass zusätzlich­e Wasser die Sulfat-Konzentrat­ion verdünnt haben wird. Dennoch: Mit der sauberen Spree wird es erst einmal nichts.

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Foto: nd/Camay Sungu

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