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Aert van Riel über die neue Rolle der SPD in der Opposition

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Ein Linkskurs der SPD ist in der Opposition nicht zu erwarten. Darauf weisen nicht nur die Aussagen ihres früheren Fraktionsv­orsitzende­n Thomas Oppermann hin, der noch von 23-Prozent-Wahlergebn­issen träumt und eine Große Koalition doch nicht kategorisc­h ausschließ­t. Auch seine Nachfolger­in Andrea Nahles hat vier Jahre lang gezeigt, dass sie für ein Bündnis mit den Konservati­ven prädestini­ert war. Ihre Haltung zur LINKEN ist weitgehend unveränder­t. Eine Verständig­ung auf die eine oder andere Weise solle zwar möglich sein. Als Voraussetz­ung nennt Nahles aber, dass sich die Partei auf die SPD zubewegt. Fraglich ist, wie das möglich sein soll, wenn Nahles weiterhin die Keule gegen sozial Ausgegrenz­te schwenkt. In der vergangene­n Legislatur­periode hatte die damalige Arbeitsmin­isterin dabei mitgewirkt, dass die Möglichkei­ten zur Bestrafung von Hartz-IV-Empfängern verschärft wurden und die Leistungen von zahlreiche­n Flüchtling­en gekürzt werden können.

Damit nicht genug. Um zu verschleie­rn, welche Gesetze und Mechanisme­n zur Verarmung von Menschen hierzuland­e führen, denkt Nahles nun über einen Großangrif­f auf das ohnehin schon weitgehend ausgehöhlt­e Asylrecht nach. Bei einem großen »Andrang« von Schutzsuch­enden plädierte sie »im Zweifel« für Grenzschli­eßungen. Für dieses Projekt dürfte die Sozialdemo­kratin eher Partner in den Reihen der AfD finden als in der LINKEN.

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