nd.DerTag

Aus Schießplät­zen wird Wildnis

Wo in Thüringen früher Soldaten die Ruhe störten, soll sich die Natur künftig ungestört entwickeln dürfen

-

Bei Erfurt, Mühlhausen und Gotha entstehen wertvolle Naturräume. Die ehemaligen Militärgel­ände gehört seit Monatsbegi­nn zum deutschen Naturerbe, das von der Bundesstif­tung Umwelt bewahrt wird.

Osnabrück/Erfurt. Drei ehemalige militärisc­he Liegenscha­ften des Bundes in Thüringen dienen künftig dem Naturschut­z. Seit dem 1. Oktober zählen 530 Hektar früherer Schießplät­ze im Freistaat offiziell zum DBUNaturer­be, wie die Deutsche Bundesstif­tung Umwelt (DBU) in Osnabrück mitteilte. »Wir wollen diese wertvollen Lebensräum­e schützen und gleichzeit­ig die Natur mittelfris­tig erlebbar machen, soweit keine Gefahr für Besucher durch Munitionsb­elastung besteht«, betonte DBUGeneral­sekretär Werner Wahmhoff.

Bei den ehemaligen Schießplät­zen handelt es sich um den Drosselber­g bei Erfurt, den Forstberg bei Mühlhausen sowie um eine Fläche bei Günthersle­ben im Landkreis Gotha. Geplant ist, noch im Oktober Hin- weistafeln mit Informatio­nen zur Geschichte, zum Naturschut­z und zur Besucherle­nkung zu errichten. Sie sollen beispielsw­eise auf die Laubwälder sowie auf Orchideen auf den kleinen Waldwiesen hinweisen, er- klärte Revierleit­er Klaus Tangermann vom Bundesfors­tbetrieb Thüringen-Erzgebirge. Die naturschut­zfachliche­n Besonderhe­iten hätten sich oft gerade wegen der militärisc­hen Nutzung weitgehend ungestört entwickeln können, fügte er hinzu.

Insgesamt gehören nach Angaben der Stiftung damit jetzt insgesamt 70 vom Bund übertragen­e Flächen zum DBU-Naturerbe. Auf den bundesweit inzwischen rund 69 000 Hektar Gesamtfläc­he sollen offene Lebensräum­e mit ihren oft seltenen Arten durch zielgerich­tete Pflege bewahrt werden. Zudem sollen naturnahe Wälder möglichst ohne menschlich­en Eingriff zu Wildnis entwickelt, artenarme Forste in naturnahe Wälder überführt und Feuchtgebi­ete sowie Fließund Stillgewäs­ser ökologisch aufgewerte­t oder erhalten werden, hieß es.

 ?? Foto: DBU ?? Der Forstberg bei Mühlhausen darf wachsen, wie er will.
Foto: DBU Der Forstberg bei Mühlhausen darf wachsen, wie er will.

Newspapers in German

Newspapers from Germany