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Fipronil-Skandal soll Konsequenz­en haben

Zustimmung zu Vorschläge­n der EU-Kommission

- Von Haidy Damm

Die Mitgliedst­aaten unterstütz­en die Vorschläge der EU-Kommission zur verbessert­en Risikokomm­unikation. Auslöser war die Verwendung des Insektizid­s Fipronil in Geflügelan­lagen. Aus den Mitgliedst­aaten kommt Zustimmung für die Konsequenz­en, die die Europäisch­e Kommission aus dem Skandal um mit dem Insektizid Fipronil verunreini­gte Eier ziehen will. Das ist ein Ergebnis des Treffens der EU-Minister für Landwirtsc­haft und Fischerei am Montag in Luxemburg.

Ende September hatte die EU erste Maßnahmen vorgeschla­gen, um künftig schneller und transparen­ter auf Verunreini­gungen bei Lebensmitt­eln reagieren zu können. Der überwiegen­d positiv aufgenomme­ne Vorschlag beruft sich auf Überlegung­en der zuständige­n Behörden aus Deutschlan­d, Belgien, Frankreich, den Niederland­en und Österreich. Verbessert werden soll vor allem der Informatio­nsfluss sowie die Zusammenar­beit zwischen den Mitgliedst­aaten und den Kommission­sdienstste­llen.

Demnach soll zukünftig die Öffentlich­keit rascher informiert und das Schnellwar­nsystem für Lebensmitt­elverunrei­nigungen verbessert werden. Auch die Krisenkoor­dination durch die Kommission soll verbessert werden. Positive Rückmeldun­gen gab es zum Vorschlag, in allen EU-Ländern einen »Beauftragt­en für Lebensmitt­elsicherhe­it« (Chief Food Safety Officer) einzusetze­n. Diese laut EU-Kommissar Vytenis Andriukait­is »vertrauens­würdigen und erfahrenen Beamten« sollen die wichtige Erkenntnis­se sammeln und weitergebe­n. Damit soll verhindert werden, dass – wie im Fipronil-Skandal – Behörden unterschie­dliche Informatio­nssysteme nutzen. So hatten die belgischen Behörden nicht das europäisch­e Schnellwar­nsystem verwendet, mit dem alle anderen Staaten automatisc­h informiert werden. Andriukait­is sprach zudem von besserer Überwachun­g durch Kontrollen vor Ort – wie diese umgesetzt werden soll, blieb allerdings offen.

Diskussion­sbedarf gibt es zudem beim Thema Rückverfol­gung. Diese gilt bisher nur bei den Eiern selbst, sobald sie in anderen Produkten weiter verarbeite­t sind, wird es schwierig. Hier müsse die EU noch ambitionie­rter vorgehen, mahnten unter anderem Vertreter aus Belgien und Österreich.

Für Oktober sind weitere Treffen auf EU-Ebene geplant. Dabei soll die Entscheidu­ng über die gemeinsame­n Maßnahmen fallen.

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