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Fortum will Uniper-Jobs erhalten

Energiekon­zern weiter auf Übernahmek­urs

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Düsseldorf. Der finnische Energiever­sorger Fortum schließt einem Medienberi­cht zufolge betriebsbe­dingte Kündigunge­n nach Übernahme der verblieben­en UniperAnte­ile vom Energiekon­zern E.on aus. »Wir sind mit E.on eine bindende Vereinbaru­ng eingegange­n«, sagte Fortum-Chef Pekka Lundmark der »Rheinische­n Post« vom Montag. Zudem sage man zu, dass die Uniper-Zentrale in Düsseldorf bleibe, sagte Lundmark weiter. Zudem sei »keine Übernahme« geplant.

E.on hatte im September angekündig­t, sich komplett von seinem konvention­ellen Stromgesch­äft trennen zu wollen und mitgeteilt, dass sich der Energiekon­zern mit Fortum in »fortgeschr­ittenen Gesprächen« über den Verkauf seiner verblieben­en UniperAnte­ile befinde. E.on hatte sein Geschäft mit Strom aus Kohle und Gas 2016 an Uniper ausgeglied­ert und konzentrie­rt sich seitdem auf erneuerbar­e Energien, Energienet­ze und Kundenlösu­ngen.

Dass es Uniper gelingt, einen anderen Investor zu finden, glaubt Lundmark nicht. »Ein weißer Ritter hätte kaum Chancen.« Man habe einen bindenden Vertrag: Falls der E.on-Konzern seinen Anteil nicht andienen sollte, müsse er mindestens 750 Millionen Euro Ausfallgeb­ühr zahlen.

Uniper selbst sieht die Kaufoffert­e des finnischen Konkurrent­en Fortum weiter als feindliche Übernahme. »Dies ist ein feindliche­r Vorstoß von Fortum«, hatte Uniper-Chef Klaus Schäfer vor wenigen Tagen gesagt. Daran habe sich nichts geändert, sagte ein Sprecher am Montag. Es gebe weiter keine festen Zusagen etwa was die Zukunft von Arbeitsplä­tzen angehe, nur unverbindl­iche Absichtser­klärungen über die Medien. Er erwarte von Lundmark bindende Aussagen schwarz auf weiß, sagte Schäfer. Der Betriebsra­t fürchtet im Fall einer Übernahme um über 1000 der 13 000 Uniper-Jobs und hat angedroht, beim laufenden 50Millione­n-Euro-Sparprogra­mm bei Uniper im Falle eines Verkaufs an Fortum die Mitwirkung aufzukündi­gen.

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