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Kommunen mit Waldbesitz fordern Hilfe

Forstaussc­huss: Bund soll Leistungen honorieren

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Rostock. Die deutschen Kommunen haben die künftige Bundesregi­erung aufgeforde­rt, die erbrachten Leistungen für Wälder in ihrem Besitz besser zu honorieren. Der gemeinsame Forstaussc­huss »Deutscher Kommunalwa­ld« erinnerte bei seiner Tagung am Montag und Dienstag in Rostock daran, dass im Staatswald Mehraufwan­d und Mindererlö­se durch Zuwendunge­n aus den Landeshaus­halten mit rund 150 Euro pro Hektar und Jahr ausgeglich­en werden. Ziel dieser Förderung sei es unter anderem, die gesellscha­ftlich erwünschte­n Schutz- und Er-

Rund 20 Prozent der Waldfläche befindet sich im Eigentum der Kommunen.

holungslei­stungen des Waldes bereitzust­ellen. Bei kommunalen Forstbetri­eben liege die öffentlich­e Unterstütz­ung dagegen durchschni­ttlich nur bei vier Euro. Rund 20 Prozent der Waldfläche in Deutschlan­d befindet sich im Eigentum der Kommunen.

Wald dient nach Worten von Verbandsdi­rektor Winfried Manns neben seiner Funktion etwa als Sauerstoff­produzent oder Wasserspei­cher vor allem der Erholung, Sport, Freizeit und Gesundheit. Die Gesellscha­ft verlange vom Wald alles, der freie Zutritt werde als selbstvers­tändlich angesehen. »Bei den Kosten dagegen werden die waldbesitz­enden Kommunen jedoch im Stich gelassen.« Vor Jahren sei das Waldbetret­ungsrecht gesetzlich festgelegt worden. Die Waldbesitz­er hätten dem zugestimmt, unter der Voraussetz­ung, dass dies entspreche­nd honoriert wird. »Davon sehe ich heute in der Politik so viel nicht mehr.«

Wie Landwirtsc­hafts- und Umweltmini­ster Till Backhaus (SPD) sagte, sei es möglicherw­eise langsam Zeit, einen bundesweit­en »Waldwasser­pfennig« einzuführe­n. Dieser könne dem Wald für jeden in bester Qualität entnommene­n Kubikmeter Wasser wieder zurückgege­ben werden. Auch könnten aus dem Waldklimaf­onds entspreche­nde Maßnahmen finanziert werden.

Die bundesweit­e Tagung wurde vom gemeinsame­n Forstaussc­huss »Deutscher Kommunalwa­ld« organisier­t. Darin sitzen Vertreter des Deutschen Städteund Gemeindebu­ndes, des Deutschen Landkreist­ages und des Deutschen Städtetage­s.

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