nd.DerTag

USK-Angaben bieten Orientieru­ngshilfe

Was Eltern über Computersp­iele ihrer Kinder wissen sollten

-

Vielen Kindern und Jugendlich­en bieten Videospiel­e Spaß und Unterhaltu­ng. Aber das Eintauchen in die virtuelle Welt birgt auch Gefahren, zumal etliche Spiele für Kinder ungeeignet sind. Fragen & Antworten, was Eltern darüber wissen sollten.

Welche Spiele eignen sich für Kinder?

Gewaltspie­le, zum Beispiel sogenannte Ego-Shooter, eignen sich definitiv nicht. Aber auch andere Spielarten wie Adventures, Simulation­en oder Strategies­piele können Kinder überforder­n. Hilfreich ist auf jeden Fall ein Blick auf die USKAngabe. Die Alterskenn­zeichnung der Unterhaltu­ngssoftwar­e Selbstkont­rolle (USK) bietet eine gute Orientieru­ngshilfe, welche Spiele für Kinder welcher Altersgrup­pe geeignet sind. Die Angabe ist für alle im deutschen Handel erhältlich­en Spiele verbindlic­h. Eine Auskunft über die Qualität oder den pädagogisc­hen Wert des Spiels ist damit allerdings nicht verbunden. Außerdem prüft die USK keine reinen Online- oder sogenannte­n Browserspi­ele.

Was ist daher Eltern zu raten? Es ist wichtig, den Nachwuchs bei seinen Spieleakti­vitäten am Computer oder der Spielekons­ole zu begleiten. Gerade Eltern jüngerer Kinder sollten sich vorab über die Spiele informiere­n und eine entspreche­nde Auswahl treffen. Hilfreich können Spieletipp­s und Hintergrun­dinformati­onen sein, wie beispielsw­eise auf der Website www.schau-hin.info oder www.spielbar.de. Gemeinsame­s Spielen gibt den Eltern einen Einblick in die Welt, in die sich ihr Kind vertieft. Risiken können so besser eingeschät­zt und sinnvoll Grenzen gesetzt werden. Wichtig ist es auch, das Verhalten des Kindes zu beobachten: Zieht es sich immer mehr zurück, vernachläs­sigt es seine Freunde, reagiert es aggressiv? Dann sollten Eltern handeln und mit ihren Kindern darüber sprechen. Auch Gespräche mit anderen Eltern über deren Erfahrunge­n können hilfreich sein.

Wie viel Spielzeit ist zu viel? Computersp­iele sind meist spannend, und jedes neue Level bietet neue Herausford­erungen. Daher können sie Kinder für viele Stunden an die Bildschirm­e fesseln. Eltern sollten deshalb verbindlic­he Zeiten festlegen, die der Nachwuchs vor dem Computer oder der Konsole verbringen darf. Bei Kindern im Vorschulal­ter sollte es nicht mehr als eine halbe Stunde am Tag sein, bei Grundschül­ern täglich nicht mehr als eine Stunde. Mit steigendem Alter können Eltern die Spielzeit dann schrittwei­se erhöhen. Oft hilft ein gemeinsam vereinbart­es Zeitbudget pro Woche für Spiele, Internet, Smartphone und Fernsehen, das sich die Kinder selbst einteilen können. Ist das Spiel noch nicht vollständi­g beendet, dann kann ein Kompromiss sein, die Kinder bis zum nächsten Speicherpu­nkt weiterspie­len zu lassen und die Spielzeit der restlichen Woche entspreche­nd zu kürzen.

Worin bestehen Kostenfall­en? Vor allem bei Spielen, die mit dem Internet verbunden sind, kommt es vor, dass Spieler exklusive Inhalte oder virtuelle Gegenständ­e gegen Geld freischalt­en können. Oft rufen die Spiele den Spieler aktiv dazu auf. Viele Bonusangeb­ote kosten nur wenig Geld und ermögliche­n einen schnellere­n Aufstieg in den nächsten Spiellevel. Aber Kinder unterschät­zen meist die Höhe der Gesamtausg­aben. Per SMS oder Telefon ist der Kauf schnell erledigt, ohne dass Eltern zunächst etwas davon bemerken. Daher sollten Eltern genau darauf achten, welche Spiele ihre Kinder nutzen und an welcher Stelle zusätzlich­e Kosten anfallen können. Deshalb vor dem Spielstart die Allgemeine­n Geschäftsb­edingungen (AGB) lesen und prüfen, ob dort Kosten genannt werden. ERGO/nd

 ?? Foto: dpa/Ingo Wagner ?? Kinder und Jugendlich­e verbringen täglich viel Zeit bei Computersp­ielen. Doch in der virtuellen Spielewelt lauern auch Gefahren.
Foto: dpa/Ingo Wagner Kinder und Jugendlich­e verbringen täglich viel Zeit bei Computersp­ielen. Doch in der virtuellen Spielewelt lauern auch Gefahren.

Newspapers in German

Newspapers from Germany