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Bis nichts mehr übrig blieb

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Es war einmal im Januar 2016. Ein Polizist soll von Vermummten angegriffe­n worden sein, die dann in das linke Hausprojek­t in der Rigaer Straße 94 flohen. Kurz darauf gehen mehrere hundert Polizisten in Haus und Hof und brechen Türen auf. Die Grüne Bezirksbür­germeister­in Monika Herrmann fordert Gespräche, ebenso der Regierende Bürgermeis­ter Michael Müller (SPD). Innensenat­or Frank Henkel (CDU) will aber nicht.

Im Juni darauf ist wieder ein Polizeigro­ßaufgebot in der Rigaer Straße 94. Die Polizisten unterstütz­en eine Räumung, die sich als illegal herausstel­lt. Nachbarn fordern Henkel zum Dialog auf. Doch der meint noch immer, mit »Straftäter­n« dürfe man nicht reden. Ende Juli 2016 organisier­t Herrmann ein Treffen zur Vorbereitu­ng eines Runden Tisches. Im September soll der Prozess starten, doch nichts passiert. Schließlic­h ist Wahlkampf.

Im März 2017 will dann der neue Innensenat­or Andreas Geisel (SPD) mit den Bewohnern der Rigaer Straße reden. Wieder passiert nichts. Im Juli ist nur noch von einem stadtentwi­cklungspol­itischen Prozess zum Friedrichs­hainer Norden die Rede. Am 11. Oktober kommt dann plötzlich eine Pressemitt­eilung des Bezirks. Noch im Oktober starte der Dialogproz­ess im Samariterk­iez. Es gehe um Fragen und Ideen zur Kiezgestal­tung. Der Dialogproz­ess wurde so lange breitgetre­ten, bis er mit der Rigaer Straße am Ende gar nichts mehr zu tun hat.

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Foto: nd/Ulli Winkler Johanna Treblin über das Fehlen der Rigaer Straße im Dialogproz­ess

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