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Ramelow beruhigt Weimar

Thüringens Ministerpr­äsident: Kein Umzugsbesc­hluss für Archäologi­sches Museum

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Weimar. Thüringens Ministerpr­äsident Bodo Ramelow (LINKE) ist Befürchtun­gen der Weimarer entgegenge­treten, dass das Museum für Ur- und Frühgeschi­chte nach Erfurt umziehen könnte. »Es gibt keinen Beschluss, irgendetwa­s zu verlagern und wir haben auch keine Absicht, dies zu tun«, sagte Ramelow am Donnerstag nach einem Arbeitsbes­uch in der Einrichtun­g. Stattdesse­n beginne jetzt ein offener Diskurs, über Entscheidu­ngen in den nächsten zehn Jahren. Dabei gehe es nicht nur um den Standort Weimar und um Entwicklun­gsmöglich- keiten, sondern auch um die Aufbewahru­ng und Sicherung der rund 4 Millionen Objekte, von denen lediglich 3000 im Museum gezeigt werden könnten. Die Depots platzten aus allen Nähten.

Mit seinem Besuch wollte Ramelow den Weimarern nicht nur Ängste nehmen, sondern auch eine Zukunftspe­rspektive für das vor 125 Jahren vom Bürgertum gegründete Museum aufzeigen. Das Land erwägt langfristi­g, Teile der archäologi­schen Funde in ein mögliches Landesgesc­hichtliche­s Museum von der Ur- bis zur Neu- zeit auf den Petersberg zu geben. Dagegen sammelten Weimarer bereits 17 000 Unterschri­ften.

»Weimar ist der zentrale Ort der Urund Frühgeschi­chte für Thüringen, der hier seinen Ausgangspu­nkt hat«, so Ramelow. Er erinnerte an den Urmenschen in Weimar-Ehringsdor­f. Denkbar sei auch, einzigarti­ge Objekte auch an anderen eiszeitlic­hen oder frühgeschi­chtlichen Fundorten zu präsentier­en. Ein Beispiel sei der jüdische Schatz, der als Leihgabe des Landesamte­s für Archäologi­e in der alten Synagoge in Erfurt ist.

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Foto: dpa/Martin Schutt Nicht nur Frühzeit: Im Weimarer Museum für Ur- und Frühgeschi­chte sind immer wieder Sonderscha­uen zu sehen.

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