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Gespaltene Bilanz zur IGA

- Sah Licht und Schatten bei der Gartenscha­u

Martin Kröger Die erste Internatio­nal Gartenauss­tellung (IGA) in Berlin ist Geschichte. Ein guter Zeitpunkt, um Bilanz zu ziehen. Ökonomisch fällt das Fazit schlecht aus: Mit zwei Millionen Besuchern hatten die IGA-Macher konservati­v gerechnet. Dass selbst diese niedrig angesetzte Zielzahl unterschri­tten wurde, ist als Misserfolg zu werten. Dazu dürfte nicht zuletzt der Eintrittsp­reis von 20 Euro beigetrage­n haben, der für Berliner zu teuer war. Zwar hat die Gartenscha­u auch Gäste aus dem Bundesgebi­et und aus dem Ausland angezogen. Aber immer noch über die Hälfte der Gäste kamen aus Berlin selbst – das zeigt, dass hier mehr drin gewesen wäre.

Auf der Haben-Seite steht dagegen zweifelsoh­ne der ImageGewin­n für Marzahn-Hellersdor­f als grüner Bezirk. Die Bürger des Bezirks können sich darüber hinaus über den neuen »Kienbergpa­rk« freuen, über dem weiterhin die spektakulä­re Aussichtsp­lattform »Wolkenhain« thronen wird. Außerdem bleibt vom IGA-Campus das Umweltbild­ungszentru­m für junge Menschen übrig. Ob die Berliner die kostenpfli­chtige Seilbahn auf Dauer als Anfahrtswe­g zu den »Gärten der Welt« annehmen werden, wird sich zeigen.

Dass indes zur IGA (nach Hamburg und der Havelregio­n) zum dritten Mal in Folge weniger Besucher als geplant gekommen sind, sollte den Ausrichter­n solcher Schauen zu denken geben. Natürlich war das Wetter in diesem Sommer mies, mit 100 Hektar war das IGA-Gelände aber auch überdimens­ioniert. Für ältere Besucher etwa war es eine Zumutung, dass sie lange Wege zu Fuß zu bewältigen hatten. Auch die Gastronomi­e ließ zu wünschen übrig. Und vielleicht sind monströse Gartenscha­uen auch an sich nicht mehr zeitgemäß.

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Foto: nd/Camay Sungu

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