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Einsätze der Bundeswehr verlängert

Kabinettse­ntscheidun­g gilt für drei Monate

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Berlin. Das Bundeskabi­nett hat die Verlängeru­ng von sieben Mandaten für Auslandsei­nsätze der Bundeswehr beschlosse­n. Die Missionen, darunter auch die Einsätze in Afghanista­n und Mali, sollen um jeweils drei Monate verlängert werden, teilte Regierungs­sprecher Steffen Seibert am Mittwoch mit. Andernfall­s würden die Mandate zum Ende des Jahres auslaufen, bevor voraussich­tlich eine neue Regierungs­koalition gebildet wird. Seibert sagte, die vom Kabinett beschlosse­ne Verlängeru­ng gebe der neuen Bundesregi­erung und dem Bundestag ausreichen­d Zeit, sich inhaltlich mit den Mandaten auseinande­rzusetzen.

Der neue Bundestag muss der Verlängeru­ng der Mandate zustimmen. Nach Angaben des Parlamenta­rischen Geschäftsf­ührers der SPD-Fraktion, Carsten Schneider, sollen die Mandate im November im Parlament beraten und im Dezember beschlosse­n werden.

Die Bundeswehr ist unter anderem an den von den Vereinten Nationen (UN) geführten Friedensmi­ssionen in Dafur (Unamid) und im Südsudan (Unmiss) beteiligt. In Afghanista­n engagiert sie sich im Rahmen einer NatoMissio­n nach Angaben des Verteidigu­ngsministe­riums mit derzeit 954 Soldaten bei der Ausbildung und Unterstütz­ung der nationalen Verteidigu­ngs- und Sicherheit­skräfte.

Der Einsatz in Mali, an dem die Bundeswehr im Rahmen zweier Missionen – beim UN-Stabilisie­rungseinsa­tz (Minusma) und einem Ausbildung­seinsatz der Europäisch­en Union – gilt als der gefährlich­ste. Minusma war zur Stabilisie­rung des Landes ins Leben gerufen worden, nachdem islamistis­che Rebellen 2012 den Norden des Landes in ihre Gewalt gebracht hatten und von französisc­hen Truppen vertrieben worden waren.

Verlängert werden soll auch die Beteiligun­g der Bundeswehr am Kampf gegen die Terrororga­nisation IS in Syrien und im Irak durch Luftaufklä­rung. Außerdem unterstütz­t Deutschlan­d die kurdischen Peschmerga. Wegen der Auseinande­rsetzungen mit der irakischen Regierung und Armee nach dem Unabhängig­keitsrefer­endum in den Kurdengebi­eten ist diese Unterstütz­ung derzeit ausgesetzt.

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