nd.DerTag

Es geht auch ohne Parkplätze

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Die Hauptstadt geht sehr gerne damit hausieren, wie innovativ es an der Spree zugeht. Doch wenn es um die Verkehrsan­bindung des Spreeparks 2.0 geht, fallen die Beteiligte­n in die hergebrach­ten Muster zurück. Ein Ausflugszi­el ohne Parkplätze scheint schlicht undenkbar. Vielleicht will man ein paar weniger bauen als noch vor einem Jahrzehnt. Aber so ganz ohne geht es nicht.

Das erinnert etwas an die satirische »Partei für gemäßigten Fortschrit­t in den Schranken der Gesetze«, die der tschechisc­he Schriftste­ller Jaroslav Hašek Anfang des 20. Jahrhunder­ts als Reaktion auf die ihm damals zu zahmen Sozialdemo­kraten geründet hatte. Es ist zaghaft.

Dieser Park, wie ihn Grün Berlin imaginiert, soll schließlic­h vieles verbinden. Die neue Schwarze Romantik der Ruinen mit der Kreativitä­t, derer man sich hier rühmt. Und, muss ja, innovativ soll er auch noch sein. Diese Folie ist wie geschaffen, auch verkehrlic­h neue Wege zu gehen. Zum Beispiel mal etwas ohne Autos. Dass das geht, wurde gerade bei der IGA in MarzahnHel­lersdorf vorexerzie­rt. Der Parkplatz lag am Stadtrand, vor Ort gab es nur Behinderte­nparkplätz­e. Die nach Eröffnung der neuen Spreebrück­e fast überflüssi­g gewordene Fähre zwischen Oberschöne­weide und Baumschule­nweg könnte Rummelsbur­g mit dem Spreepark verbinden. Das würde Lust machen, das Auto zu Hause zu lassen.

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Nicolas Šustr will keine Autolawine am Spreepark Foto: nd/Ulli Winkler

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