nd.DerTag

Neue Impulse

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Die Historiker­in Mirjam Zadoff wird neue Direktorin des NS-Dokumentat­ionszentru­ms in München. Das beschloss der Stadtrat am Mittwoch in nicht öffentlich­er Sitzung. Die 43-Jährige wird Nachfolger­in von Gründungsd­irektor Winfried Nerdinger, der seit 2012 im Amt ist und im April 2018 in den Ruhestand geht. »Ich freue mich, als Direktorin des NS-Dokumentat­ionszentru­ms München mit meinem Team aktiv dazu beizutrage­n, dass Rassismus, Menschenve­rachtung und Diktatur hier nie wieder um sich greifen können«, sagte Zadoff, die seit 2014 den Alvin-H.Rosenfeld-Lehrstuhl für Jüdische Studien an der Indiana University in Bloomingto­n in den USA innehat.

Die Geschichts­professori­n stammt aus Innsbruck. Schwerpunk­te ihrer Arbeit sind jüdische Geschichte und Kultur sowie Holocausts­tudien. 2006 promoviert­e sie an der Ludwig-Maximilian­sUniversit­ät in München, wo sie 2013 auch habilitier­te. Auch Bücher hat sie geschriebe­n, darunter die Biografie »Der rote Hiob. Das Leben des Werner Scholem«.

Das NS-Dokumentat­ionszentru­m sei Zeugnis für den verantwort­ungsvollen Umgang Münchens mit seiner Vergangenh­eit, sagte Zadoff. Siebzig Jahre nach Kriegsende und mit dem Verstummen der Zeitzeugen komme dem Haus eine große Bedeutung zu, für München und darüber hinaus.

Die Stadt München hofft, dass die 43-Jährige neue Impulse zur inhaltlich­en Weiterentw­icklung des Museums gibt, außerdem soll sie verantwort­lich für das Programm sein.

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