nd.DerTag

Terrorverd­ächtiger festgenomm­en

Thomas de Maizière: Schwerer Anschlag konnte verhindert werden

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Berlin. Die Festnahme eines terrorverd­ächtigen Syrers in Schwerin hat nach den Worten von Bundesinne­nminister Thomas de Maizière einen »schweren Terroransc­hlag in Deutschlan­d« verhindert. »Nach allem was wir wissen, erfolgte der Zugriff zum richtigen Zeitpunkt: spät genug, um Beweise zu sichern und gleichzeit­ig früh genug, um die Gefahr zuverlässi­g zu bannen«, erklärte de Maizière am Dienstag. Alle Beteiligte­n hätten »hervorrage­nde Arbeit« geleistet, lobte der Minister. »Mein Dank gilt den Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn des Verfassung­sschutzes, der Kriminalpo­lizei, der Sonderpoli­zeieinheit­en in Bund und Ländern sowie der Justiz, die sich Tag für Tag für unsere Sicherheit einsetzen.« Die Gefährdung­slage in Deutschlan­d sei unveränder­t hoch. Angesichts der Bedrohung durch islamistis­chen Terrorismu­s arbeiteten die Sicherheit­sbehörden in Bund und Ländern, national und internatio­nal eng und gut zusammen und handelten »wenn nötig entschloss­en und konsequent«, betonte de Maizière.

Berlin. Er soll einen »islamistis­ch motivierte­n Anschlag mit hochexplos­ivem Sprengstof­f« geplant und bereits konkret vorbereite­t haben: Der 19-jährige Yamen A. ist am Dienstag in Schwerin von Spezialein­heiten festgenomm­en worden. Nach Angaben der Bundesanwa­ltschaft in Karlsruhe wurden Wohnungen in Hamburg und Schwerin durchsucht. Bundesinne­nminister Thomas de Maizière (CDU) erklärte, die Sicherheit­sbehörden hätten »erneut einen schweren Terroransc­hlag in Deutschlan­d verhindert«.

Der Syrer A. wurde durch Spezialkrä­fte der Bundespoli­zei und des Bundeskrim­inalamtes in Schwerin »wegen des Verdachts der Vorbereitu­ng einer schweren staatsgefä­hrdenden Gewalttat« festgenomm­en. Nach Angaben der Bundesanwa­ltschaft fasste er spätestens im Juli den Entschluss, »in Deutschlan­d inmitten einer größeren Menschenan­sammlung einen Sprengsatz zu zünden und dadurch eine möglichst große Anzahl von Personen zu töten und zu verletzen«. Ein konkretes Anschlagsz­iel hatte er aber offenbar noch nicht ins Auge gefasst.

A. wollte den bisherigen Erkenntnis­sen zufolge wohl den Sprengstof­f TATP herstellen. Entspreche­nde Chemikalie­n seien bei der Durchsuchu­ng der Wohnung gefunden worden, sagte die Sprecherin der Bundesanwa­ltschaft, Frauke Köhler. Demnach wollte der 19-Jährige das TATP als »Initialspr­engstoff« verwenden. Nach Einschätzu­ng von Experten erlauben die bisherigen Erkenntnis­se Rückschlüs­se auf einen »Sprengsatz mit hoher Wirkladung«.

A. bestellte demnach über einen Versandhän­dler im Internet Chemikalie­n, die für die TATPHerste­llung notwendig sind. Zudem besorgte er elektronis­che Bauteile wie Funkgeräte, Batterien und einen Handy-Akku für eine mögliche Fernzündun­g. Dass die Chemikalie­n-Gebinde teilweise angebroche­n und eines der Funkgeräte bereits manipulier­t war, werteten die Ermittler als Hinweis darauf, dass A. bereits »erste Versuche unternomme­n hat, einen Zündmechan­ismus zu bauen«. Hinweise auf mögliche Mittäter oder Helfer gibt es nach Angaben von Staatsanwä­ltin Köhler derzeit nicht.

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