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Endlich wieder auf Augenhöhe

Nach ihrem starken Saisonstar­t wollen die Basketball­er von Alba Berlin auch gegen ihre Verfolger aus München bestehen

- Von Nicolas Sowa

Der überrasche­nde Tabellenfü­hrer Alba und Bayern München sind die Mannschaft­en der Stunde in der Liga. Die Berliner erwarten deshalb ein sehr umkämpftes Spiel. Von Revanche wollen sie nicht sprechen. Es wird ein echtes Spitzenspi­el. Wenn Alba Berlin am Sonntag (15 Uhr) in der Basketball-Bundesliga den FC Bayern München empfängt, trifft der Spitzenrei­ter aus der Hauptstadt auf den Tabellenzw­eiten. »Es sind momentan die beiden besten Teams der Liga«, sagte Albas Trainer Aito Garcia Reneses. Nach den Siegen gegen Limoges, Bamberg und Vilnius erwartet die Berliner damit der nächste Härtetest. »Sie sind einer der großen Titelfavor­iten. Das wird ein großer Test für unser junges Team«, glaubt Flügelspie­ler Luke Sikma. »Wir müssen 40 Minuten unseren besten Basketball spielen, wenn wir gewinnen wollen«, ergänzte er.

Gegen Vilnius hatte Alba zuletzt mental müde gewirkt. Manager Marco Baldi glaubt daher, dass das Spiel am Sonntag vor allem im Kopf entschiede­n werde: »Bayern spielt sehr physisch und sie machen viel Druck. Wenn man sich da ein paar Fehler zu viel erlaubt, kann das Spiel schon weg sein.« Also müsse das Konzentrat­ionslevel stets hochgehalt­en werden.

Entscheide­nd könnte zudem sein, welche Spielphilo­sophie sich am Ende durchsetzt. Mit Aito und Bayerns Aleksandar Djordjevic stehen sich zwei Trainergur­us gegenüber. Der Spanier Aito zeigt dabei großen Respekt vor dem viel jüngeren Gegenüber: »Die Serben verstehen den Basketball sehr gut und spielen sehr clever.« Dass die Bayern aber in Vladimir Lucic auf einen ihrer serbischen Spieler verletzung­sbedingt verzichten müssen, sieht der Spanier Aito als keinen großen Vorteil: »Er ist ein guter Spieler, aber sie können das kompensier­en.«

In der vergangene­n Saison hatten sich die Dauerrival­en etwas aus den Augen verloren. Während Alba den eigenen Ansprüchen hinterherl­ief, wurden die Bayern ihrer Rolle als Spitzentea­m gerecht. Die Bilanz war eindeutig: In der Liga setzte es zwei deftige Niederlage­n für Berlin, im Pokal setzten sich die Bayern auch durch. Am Ende scheiterte­n die Berliner auch noch im Meistersch­aftsvierte­lfinale an den Münchnern. »Aber jetzt ist bei uns ein ganz anderes Selbstbewu­sstsein da«, betonte Berlins Kapitän Niels Giffey.

Von einer Revanche möchten Albas Akteure ohnehin nichts wissen. »Dieses Mal begegnen wir uns auf Augenhöhe«, erklärte Giffey, auch wenn sich die Berliner noch nicht als Spitzentea­m bezeichnen wollen. Nach den Bayern folgen weitere Spiele gegen Playoff-Kandidaten aus Bayreuth und Oldenburg. »Dann kann man eher sagen, wo wir stehen«, sagte Giffey. Mit einem Sieg gegen die Bayern will man aber den Anfang machen: »Der wäre enorm wichtig für uns.«

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Foto: imago/Mario Stiehl Konstant stark wie nie zuvor bei Alba: Nils Giffey ist ein Grund für den überrasche­nden Aufschwung der Berliner Basketball­er.

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