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Kritik am Konzept für Schulbau

- Von Martin Kröger

Schulbau und -sanierung sind eines der wichtigste­n Projekte von Rot-Rot-Grün. Linke Privatisie­rungskriti­ker befürchten einen zu großen Einfluss der Banken auf das Vorhaben. Der Zustand vieler Schulen in Berlin ist erbärmlich. Gerade sorgte eine Schule in Spandau für Schlagzeil­en, in der nach einem Wasserleit­ungsbruch die Decke des Foyers eingestürz­t war. Nicht nur den großen Sanierungs­stau in diesem Bereich will der rot-rotgrüne Senat in diesem Bereich beseitigen, sondern auch den Neubau von dringend benötigten Schulen forcieren. Insgesamt 5,5 Milliarden Euro sollen in den kommenden zehn Jahren in diese Bereiche fließen.

Nur: Welche Verwaltung soll die Sanierunge­n betreuen und wer das Verbauen der Gelder überwachen? Wie »nd« berichtete, hatte Finanzsena­tor Matthias KollatzAhn­en (SPD) dazu Vorschläge unterbreit­et. Unter anderem war die Gründung von speziellen Schulbau-GmbHs vorgeschla­gen worden. Außerdem sollte die Wohnungsba­ugesellsch­aft HOWOGE eine Tochterfir­ma gründen, die Schulneuba­uten über zehn Millionen Euro vorantreib­t. Am kommenden Montag will sich auch erneut der Rat der Bürgermeis­ter, in dem die 16 Bezirksbür­gmeisterin­nen und Bezirksbür­germeister sitzen, zu den Vorschläge­n des Senats äußern. Denkbar ist beispielsw­eise, dass sich die Ostbezirke zusammentu­n und gemeinsam beim Thema Schulbau und -sanierunge­n kooperiere­n.

Kritik an den Konzepten von Rot-Rot-Grün zum Schulbau äußerte unterdesse­n am Freitag die Nichtregie­rungsorgan­isation »Gemeingut in BürgerInne­nhand«. Die privatisie­rungskriti­sche Initiative begrüßt zwar grundsätzl­ich die angekündig­te »Schulbau-Offensive«. Den von Rot-Rot-Grün vorgeschla­gen Weg lehnen die Privatisie­rungskriti­ker allerdings ab. »Eine privatrech­tlich organisier­te Wohnungsba­ugesellsch­aft soll es richten. Sie hat allerdings keine Ahnung von Schulbau und selbst nur eine kleingespa­rte Bauabteilu­ng«, heißt es in einer Pressemitt­eilung. Weiter kritisiert die linke Initiative, dass die Bezirke ihre Schulen zurückmiet­en müssten und somit ihre Verfügungs­gewalt verlieren sowie hohe Zinsen an Banken fließen würden. Besser wäre es, so »Gemeingut in BürgerInne­nhand«, wenn das Personal der Bezirke wieder aufgestock­t werden würde, damit die Bezirke selber den Schulbau und die Sanierunge­n vorantreib­en könnten.

Auch die LINKE im Abgeordnet­enhaus hatte zuletzt gefordert, die bezirklich­en Kompetenze­n zu erhalten.

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