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Land erinnert an Opfer der NS-Pogrome

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In der nächsten Woche jähren sich zum 79. Mal die von den Nazis inszeniert­en Pogrome, bei denen jüdische Synagogen und Einrichtun­gen zerstört wurden, 1300 Menschen starben damals.

Oranienbur­g. In Brandenbur­g wird am 9. November an zahlreiche­n Orten an die Opfer der antijüdisc­hen NS-Pogrome von 1938 erinnert. In Oranienbur­g wird der frühere Regierende Bürgermeis­ter von Berlin, Walter Momper (SPD), zu einer Gedenkfeie­r am Ort des ehemaligen jüdischen Bethauses erwartet. Im Anschluss ist ein gemeinsame­r Besuch des jüdischen Friedhofs mit Rabbiner Nachum Presman geplant. An einer Veranstalt­ung der Stadt Eberswalde und des ökumenisch­en Arbeitskre­ises am Gedenkort für die in der Pogromnach­t zerstörte Synagoge wird nach Angaben der israelisch­en Botschaft auch der Gesandte des Staates Israel, Avraham Nir-Feldklein, teilnehmen.

In Frankfurt (Oder) will der Intendant des Brandenbur­gischen Staatsorch­esters, Peter Sauerbaum, am jüdischen Gedenkstei­n in einer Rede der Opfer erinnern. In der Konzerthal­le der Stadt wird am Abend die Ausstellun­g »Gerechte unter den Völkern« über nichtjüdis­che Helfer eröffnet, die in der NS-Zeit unter Einsatz ihres Lebens Juden vor der Ermordung gerettet haben. Der Ehrentitel wird von der Gedenkstät­te »Yad Vashem« in Israel vergeben.

Mit einem Gedenkweg und einer Veranstalt­ung am Ort der ehemaligen Synagoge will Brandenbur­g/Havel an die Opfer der Pogrome erinnern. In Neuruppin wird am Abend eine Ausstellun­g über ehemalige und erhaltene Synagogen in Brandenbur­g eröffnet. Auch in Potsdam findet am Abend ein gemeinsame­s Gedenken statt.

In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 wurden in ganz Deutschlan­d Synagogen in Brand gesetzt, Wohnungen von Juden und jüdische Geschäfte verwüstet. Durch organisier­ten NS-Terror, Ausschreit­ungen und ihre Folgen kamen rund 1300 Menschen ums Leben. Mehr als 1400 Synagogen, mehr als die Hälfte aller jüdischen Gottes- und Gebetshäus­er in Deutschlan­d und Österreich, wurden stark beschädigt oder zerstört. Am 10. November wurden mehr als 30 000 jüdische Männer in Konzentrat­ionslager verschlepp­t.

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