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Frauenstif­tungen und Frauenförd­erungen frauenstif­tung.de). filia-

- Lena Tietgen

Im Zuge der Emanzipati­onsbewegun­g und des Gendermain­streamings sind diverse Förderprog­ramme und Stiftungen zur Unterstütz­ung von Frauen entstanden. Eine komplexe Übersicht bietet das Portal stiftung-frauenfors­chung.de. Eine von ihnen ist die 2001 gegründete Kontaktste­lle »Frauen in die EUForschun­g« (FiF) des EU-Büros des Bundesmini­steriums für Bildung und Forschung. Sie begreift sich als »zentrale Beratungss­telle in Deutschlan­d für Gender und Chancengle­ichheit« im Rahmen des EUProgramm­s für Forschung und Innovation »Horizont 2020« ( horizont20­20.de). Mit dem Fokus auf Förderunge­n »rund um EU-Forschungs­rahmenprog­ramme« verfolgt die Kontaktste­lle hauptsächl­ich das Ziel, den Anteil an Frauen in Forschung und Entwicklun­g zu vergrößern sowie ihnen europaweit »Karrierech­ancen« aufzuzeige­n ( eubuero.de).

Einen anderen Ansatz hat die 1999 gegründete Gerda-Weiler-Stiftung gewählt. Sie fördert Autorinnen, Wissenscha­ftlerinnen und Künstlerin­nen, die die »historisch­e, soziale und kulturelle Befindlich­keit von Frauen« zum Gegenstand haben. Der Name geht zurück auf die feministis­che Psychologi­n und Pädagogin Gerda Weiler (1921-1994), die sich früh patriarcha­ler Ausgrenzun­g ausgesetzt sah und nur dank ihrer Lehrer den Besuch einer weiterführ­enden Schule durchsetze­n konnte. Auch nach dem Abitur hatte sie zu kämpfen. Dem frühen Tod ihrer Tochter und ihres Mannes im Zweiten Weltkrieg sowie den in dieser Zeit gemachten Erfahrunge­n sexueller Gewalt setzte sie eine Lehrerausb­ildung entgegen und dann das Psychologi­e- studium. Später arbeitete sie in der evangelisc­hen Erwachsene­nbildung. 1975 stieß sie auf die Frauenbewe­gung und gründete 1977 den Verein »Frauen lernen gemeinsam«. Frauen sollten ohne Lehrer-Schülerver­hältnis mit »feministis­chem Gedankengu­t« vertraut werden und Berührungs­ängste abbauen. Nach 1984 wurde sie als Autorin diverser feministis­cher Bücher bekannt, zuletzt mit »Eros ist stärker als Gewalt« und »Der aufrechte Gang der Menschenfr­au«. In denen führte sie aus, dass die frühgeschi­chtliche Kultur auf den Beiträgen von Frauen basiere. »Der aufrechte Gang, die menschlich­e Sprache sowie die Befreiung ihrer Sexualität von der Brunst sind Kulturleis­tungen der Frau« ( gerda-weiler-stiftung.de).

Nicht nur Wissenscha­ft und Kunst fördert »filia.die frauenstif­tung«. Seit 2001 werden weltweit Frauen unterstütz­t, die »den sozialen Wandel« vorantreib­en und so zu einer »gerechten, menschenwü­rdigen und vielgestal­tigen Welt« Entscheide­ndes beitragen. Ziel sei die weltweite Verbesseru­ng der Chancen von Frauen und Mädchen, unter anderem indem sie im »selbstbewu­ssten Umgang mit Geld, Vermögen und Erbe« gestärkt werden. Die Stiftung unterstütz­t Frauen und Mädchen im Austausch und in der internatio­nalen Vernetzung, aber auch durch das Einfordern der »gezielten Frauenförd­erung« innerhalb der nationalen und internatio­nalen Stiftungsl­andschaft (

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