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Zahl der Sperrungen gestiegen

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Immer

mehr Regierunge­n weltweit blockieren nach einem UN-Bericht zeitweise das Internet. Die Zahl der Internetsp­erren durch Regierunge­n stieg von 18 im Jahr 2015 auf bislang 61 in diesem Jahr, wie aus einem am Montag in Paris und Bonn vorgestell­ten Unesco-Bericht zu Meinungsfr­eiheit und Medienentw­icklung hervorgeht. Ingesamt lag die Zahl der sogenannte­n Shutdowns seit Anfang 2016 bei 116. Die meisten davon traten mit 54 in Indien auf, gefolgt von Pakistan mit elf.

Positiv bewertet der Bericht der UN-Bildungsor­ganisation, dass die Zahl der Länder mit Gesetzen zur Informatio­nsfreiheit von 90 im Jahr 2011 auf 112 im Jahr 2016 gestiegen ist. Vor allem in Asien und der Asien-Pazifik-Region seien viele Gesetze in Kraft getreten, hieß es. Zugleich bemängeln die Autoren, dass es vielerorts an einer konsequent­en Umsetzung der Gesetze fehle.

Die Kommunikat­ions- und Pressefrei­heit stehe in vielen Ländern unter Druck, beklagte Wolfgang Schulz, Vorstandsm­itglied der Deutschen Unesco-Kommission. »Regierunge­n überwachen zunehmend den Informatio­nsfluss, fordern die Sperrung von Inhalten oder sperren diese selber.«

Zugleich sei auch der Umgang privater Internetpl­attformen mit Inhalten eine Herausford­erung, ergänzte Schulz. Es sei nicht immer klar, nach welchen Regeln sie Inhalte löschten und wie Nutzer darauf reagieren könnten. »Hier brauchen wir unbedingt mehr Transparen­z und Kooperatio­nsbereitsc­haft seitens der Unternehme­n«, betonte er.

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