nd.DerTag

Gegen Regen. Gegen Kälte. Gegen Terror

- Foto: AFP/Eduardo Munoz Alvarez ok

Diese 26,218 Meilen waren hart. Auch für Matthew Hopkins. 5:04:57 Stunden – fast drei Stunden länger als Sieger Geoffrey Kipsang Kamworor aus Kenia – brauchte der Schauspiel­er für die hierzuland­e bekanntere Marathondi­stanz von 42,195 Kilometern durch New York City. Bei nur 13 Grad war er losgelaufe­n. Im Dauerregen über die Verrazano-Narrows Bridge, die Staten Island und Hopkins Heimatbezi­rk Brooklyn verbindet. Besser sollte das Wetter auch im Ziel in Manhattan nicht sein. Egal, das blaue Regencape mit der Aufschrift »Finisher« hatte er sicher.

Ob sie die Tortur überhaupt auf sich nehmen sollen, dürften Hopkins und die mehr als 50 000 anderen Starter aber nicht erst beim Blick in den Wetterberi­cht am Vorabend überlegt haben. Nur fünf Tage vor dem Lauf war ein Terrorist mit einem Lieferwage­n in Manhattan eine belebte Fahrrad- und Laufstreck­e hinunterge­fahren, hatte dabei acht Menschen getötet und mehrere verletzt. Es war der schwerste Anschlag in der Stadt seit dem 11. September 2001.

Doch New Yorker, das sagen sie oft von sich selbst, lassen sich nicht unterkrieg­en. Noch am Abend der fürchterli­chen Attacke waren sie trotzig und kostümiert bei der Halloween-Parade durch die Innenstadt gelaufen. Die verlief ohne Zwischenfä­lle, also wurde auch der Marathon nicht abgesagt. An der Strecke aber liefen Hopkins und Co. an Elitepoliz­isten mit Maschineng­ewehren im Anschlag vorbei. Die Kreuzungen wurden mit großen Trucks für mögliche Amokfahrte­n blockiert. Kein ganz normaler Straßenlau­f. Das ist ein Marathon zwar nie, aber der in New York war leider noch spezieller.

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