nd.DerTag

Schäfer wollen Regel gegen »Auffällige«

Wolfsprobl­em sollte in Berlin besprochen werden

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Karow. Die Schäfer in Deutschlan­d fordern angesichts aktueller Streitfäll­e eine einheitlic­he Bundesrege­lung zum Umgang mit »auffällige­n Wölfen«. Fälle in Sachsen, Thüringen und Mecklenbur­g-Vorpommern zeigten, dass Bundesländ­er unterschie­dlich vorgehen und eine praktikabl­e Umsetzung immer wieder scheitere, sagte der Vorsitzend­e der Vereinigun­g Deutscher Landesscha­fzuchtverb­ände Jürgen Lückhoff am Dienstag in Karow (Kreis Ludwigslus­t-Parchim). In Vorpommern fordert ein Schäfer, der trotz Schutzzaun bei Attacken einen Großteil seiner Schafe verlor, den Abschuss des Raubtieres. Das verschob das Landesmini­sterium aber.

In Sachsen wurde der Abschuss eines Wolfes bei Kamenz unter strengen Vorgaben genehmigt, aber nach Klagen von Verbänden t wieder gekippt. In Thüringen sollen Mischlings­wölfe, die eine Wölfin mit einem Hund zeugte, erlegt werden, was Protest hervorrief. »Es gibt auch eine Tierschutz­pflicht gegenüber Schafen«, so Lückhoff. Wer die »Entnahme« auffällige­r Wölfe verhindert, arbeite gegen die Akzeptanz der Wölfe in der Bevölkerun­g. Um angesichts zunehmende­r Ausbreitun­g und Attacken auf Nutztiere zu echten Fortschrit­ten zu kommen, müsse das Thema in den Koalitions­runden in Berlin besprochen werden. In Deutschlan­d leben, schätzt der Verband, über 500 Wölfe in knapp 70 Rudeln und Wolfspaare­n.

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