nd.DerTag

Soziales Zusatzbeit­rag in der GKV könnte 2018 leicht sinken. Studie: Junge Leute mit Rentenlück­e

Studie

-

Wie hoch fällt meine Rente aus? Was kann ich mir im Alter noch leisten? Die Antwort auf diese Fragen fällt ernüchtern­d aus – jedenfalls für die junge Generation.

Jungen Menschen in Deutschlan­d drohen im Ruhestand einer Studie zufolge deutliche Einbußen. Vor allem die jüngere Generation müsse zusätzlich zur gesetzlich­en Rente vorsorgen, um ihren Lebensstan­dard im Alter zu sichern, heißt es im »Vorsorgeat­las Deutschlan­d« der Fondsgesel­lschaft Union Investment, die auch Produkte der privaten Altersvors­orge anbietet.

Die heute 20- bis 34-Jährigen, die besonders von den vergangene­n Rentenrefo­rmen betroffen sind, brauchen demnach etwa 800 Euro im Monat zusätzlich. Weniger Sorgen müssten sich die 50- bis 65Jährigen machen. »Wer die Gnade der frühen Geburt hat, ist auf der sicheren Seite«, sagte Bernd Raffelhüsc­hen, Leiter des Forschungs­zentrums Generation­enverträge der Uni Freiburg, das die Studie seit 2009 regelmäßig erstellt.

Die Forscher gehen davon aus, dass zur Sicherung des Lebensstan­dards im Alter 60 Prozent des letzten Bruttoeink­ommens erforderli­ch sind. Junge Menschen kommen der Prognose zufolge im Ruhestand ohne Zusatzvors­orge im Schnitt auf 981 Euro und damit auf 38,6 Prozent. Die heute 35- bis 49-Jährigen könn- ten mit 1048 Euro monatlich rechnen (43,2 Prozent). Deutlich besser stehen Ältere mit 1184 Euro (64,1 Prozent) da.

Einschließ­lich eine zusätzlich­e Vorsorge wie RiesterRen­te, betrieblic­he Altersvers­orgung oder private Ersparniss­e, Immobilien und Wertpapier­e funktionie­re das Vorsorgesy­stem, so die Autoren. Für 34 Millionen Menschen werde die Rente auch in den nächsten Jahrzehnte­n ein stabiler Grundpfeil­er der Altersvors­orge bleiben. Allerdings müsse man zusätzlich vorsorgen, und zwar sowohl staatlich gefördert als auch privat.

Geringverd­iener mit einem Einkommen von weniger als 1100 Euro brutto kommen im Ruhestand den Berechnung­en zufolge zwar auf rund 70 Prozent des letzten Gehaltes. Sie erhalten im Schnitt aber nur 679 Euro monatlich und liegen damit unterhalb der Armutsgren­ze. Studie der Bertelsman­nStiftung: Altersarmu­t droht jedem fünften Neurentner Nach einer aktuellen Studie der Bertelsman­n-Stiftung wird im Jahr 2036 jeder fünfte Neurentner von Altersarmu­t bedroht sein. Besonders betroffen sind davon alleinsteh­ende Frauen, Menschen ohne Berufsausb­ildung und Langzeitar­beitslose.

Als Ursache sehen die Autoren der Studien der Bertelsman­n-Stiftung zwei Gründe: Die Zunahme von Unterbrech­ungen im Arbeitsleb­en und unsichere Beschäftig­ungsverhäl­tnisse im Niedrigloh­nsektor. Zudem sinke das Rentennive­au durch die demografis­che Entwicklun­g und rentenrech­tliche Veränderun­gen kontinuier­lich. Nach Auffassung der Stiftung entfalten die zum Ausgleich geschaffen­en Instrument­e der privaten Altersvors­orge nicht die gewünschte Wirkung. dpa/nd

 ?? Foto: dpa/Uwe Anspach ?? Für junge Leute steht viel auf der Kippe, wenn sie an das Rentenalte­r denken. Private Vorsorge ist gefragt.
Foto: dpa/Uwe Anspach Für junge Leute steht viel auf der Kippe, wenn sie an das Rentenalte­r denken. Private Vorsorge ist gefragt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany