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Saar-LINKE will Lutze loswerden

Eilantrag auf Ausschluss des Bundestags­abgeordnet­en

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Saarbrücke­n. Ein Streit in der LINKEN im Saarland spitzt sich zu: In einem Eilantrag haben drei Mitglieder den Parteiauss­chluss des Saar-Bundestags­abgeordnet­en Thomas Lutze gefordert. Sie werfen ihm vor, sich hinter seinen Mitarbeite­r Mekan Kolasinac zu stellen, der Mitte Oktober über Facebook LINKE-Bundeschef Bernd Riexinger angegriffe­n hatte. Kolasinac hatte gepostet: »Bernd Riexinger Falsche hinterlist­ige Jude«. Er sagte später, das sei ein Versehen gewesen, er habe »Judas« statt »Jude« schreiben wollen.

Lutze habe sich nach Kritik an Kolasinac nicht von diesem distanzier­t, sondern ihn in Schutz genommen. Damit habe Lutze der Partei »besonders großen und erhebliche­n Schaden« zugefügt, teilte Landesschr­iftführer Adolf Loch im Antrag mit und forderte auch den Ausschluss des Saarlouise­r Stadtverba­ndschef Kolasinac. Zuvor hatte bereits der Landesvors­tand der Saar-LINKEN den Parteiauss­chluss von Kolasinac beantragt.

»In der Partei ›Die Linke‹ ist für antisemiti­sche Äußerungen und antisemiti­sches Gedankengu­t kein Platz«, heißt es darin zur Begründung. Kolasinac habe bereits zuvor antisemiti­sche Posts auf seiner Facebook-Seite geteilt. Die Staatsanwa­ltschaft Saarbrücke­n teilte am Mittwoch mit, sie habe ein Ermittlung­sverfahren gegen Kolasinac wegen Volksverhe­tzung eingeleite­t.

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