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Templin bleibt Thermalbad

- Von Andreas Fritsche und Uwe Werner

Die Stadt Templin hat Auflagen des Gesundheit­sministeri­ums restlos erfüllt, und die Stadt Bad Freienwald­e ist ihrerseits auf gutem Weg.

Templin darf sich nun unbefriste­t Thermalsol­eheilbad nennen. Die Stadt in der Uckermark hatte das Prädikat im Jahr 2000 verliehen bekommen. Bei der routinemäß­igen Überprüfun­g zehn Jahre später hatte das Gesundheit­sministeri­um jedoch Auflagen erteilt, »die Templin dank umfangreic­her Maßnahmen jetzt vollständi­g erfüllt hat«, wie das Ministeriu­m am Mittwoch mitteilte. Die gute Nachricht habe Staatssekr­etärin Almuth Hartwig-Tiedt dem Bürgermeis­ter Detlef Tabbert (LINKE) per Brief übermittel­t.

Tabbert wusste bereits am Montag davon. »Wir sind sehr froh über die unbefriste­te staatliche Anerkennun­g«, sagte er. »Das gibt uns auch Planungssi­cherheit für künftige Investitio­nen wie zum Beispiel in der Naturtherm­e oder bei der Umgestaltu­ng des Bürgergart­ens zu einem familienfr­eund-

»Eine Anerkennun­g als Heilbad ist das höchste Prädikat, das wir nach dem Kurorteges­etz vergeben können.« Almuth Hartwig-Tiedt, Staatssekr­etärin

lichen Kurpark.« Die Hinweise des Landesfach­beirats für Kur- und Erholungso­rte habe man ernst genommen. So hatte der Beirat gefordert, dass Gutachten zur Lärmbeläst­igung und zur Luftreinhe­it erstellt werden und ein Kurarzt eingesetzt wird.

Der Verkehr in der historisch­en Innenstadt bereitete Kopfschmer­zen. Doch zur Luftqualit­ät heißt es in der jüngsten Expertise: »Die lufthygien­ischen Voraussetz­ungen für den Titel ›Thermalsol­eheilbad‹ sind weiterhin erfüllt.« Die Konzentrat­ion des Feinstaubs an der Friedrich-Engels-Straße liege mit 11,9 Mikrogramm im Rahmen. Auch die Richtwerte für die Belastung mit Stickstoff­dioxid seien eingehalte­n.

»Eine Anerkennun­g als Heilbad ist das höchste Prädikat, das wir nach dem Kurorteges­etz vergeben können«, bemerkte Staatssekr­etärin Hartwig-Tiedt. »Es ist ein Gütesiegel, das strengen Kriterien unterliegt. Die Stadt Templin hat sich mächtig ins Zeug gelegt und alles dafür getan, um dieses Gütesiegel zu behalten.«

In Brandenbur­g gibt es acht staatlich anerkannte Kurorte: den Kneipp-Kurort Buckow, die Thermalsol­eheilbäder Templin und Bad Belzig und die Moorheilbä­der Bad Freienwald­e und Bad Liebenwerd­a. Zudem sind Bad Saarow und Bad Wilsnack zugleich Thermalsol­e- und Moorheilba­d und Burg im Spreewald ist ein Ort mit Heilquelle­nkurbetrie­b.

In Gefahr schwebte das Prädikat von Bad Freienwald­e. Insbesonde­re war dem Fachbeirat die Stadtbrück­e der Bundesstra­ße B 158 ein Dorn im Auge. Im Mai 2016 entschied Gesundheit­sministeri­n Diana Golze (LINKE), Bad Freienwald­e dürfe den Heilbadsta­tus vorerst behalten, erteilte aber Auflagen. So sollte die Stadt dem Infrastruk­turministe­rium bis Ende Juni 2016 ein Angebot zum Rückbau der Brücke unterbreit­en und sie durfte den Abriss nicht verzögern. Das zumindest hat sie getan. Die Brücke steht zwar noch. Aber die Auflage ist erfüllt. Zuletzt habe die Stadt wie verlangt pünktlich bis Ende Juni eine Kurort-Entwicklun­gskonzepti­on vorgelegt, erläutert Golzes Sprecher Gabriel Hesse. Es stehe als letzte Auflage noch aus, dem Fachbeirat über die Umsetzung der Konzeption zu berichten. Dafür bleibt Zeit bis Mitte 2020.

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