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Rechter Professor soll Uni verlassen

- Seb

Leipzig. Hunderte Leipziger Studenten haben am Dienstag gegen den Jura-Professor Thomas Rauscher protestier­t. Die Kundgebung fand unter dem Motto »Rauscher rausch ab« auf dem Campusgelä­nde am Augustuspl­atz statt. »Kein Platz für Rassismus auf unserem Campus«, stand auf einem Transparen­t. Redebeiträ­ge gab es vom Studierend­enverband SDS, der linksradik­alen Gruppe Prisma Leipzig, den kritischen Juristen sowie Vertretern des akademisch­en Mittelbaus. Einzelne Besucher versuchten die Veranstalt­ung zu stören, wurden jedoch niedergeru­fen. »Die Stimmung an der Universitä­t ist sehr polarisier­t«, bestätigte NamDuy Nguyen, der Sprecher der Initiative, gegenüber »nd«. »Die Beteiligun­g an der Protestakt­ion hat dennoch all unsere Erwartunge­n übertroffe­n.« Rund 80 Studenten forderten die Universitä­tsleitung am Samstag in einer öffentlich­en Erklärung auf, Rauschers Lehrtätigk­eit zu beenden. Auch eine Petition soll auf den Juristen aufmerksam machen. »Wir wollen den Druck aufrechter­halten«, sagte Nguyen. Der 62-jährige Rauscher hatte sich in mittlerwei­le gelöschten Tweets für ein »weißes Europa« ausgesproc­hen und sich mit der rechtsradi­kalen »Pegida«-Bewegung solidarisc­h erklärt. Den Vorwurf, sich rassistisc­h geäußert zu haben, wies er jedoch zurück. Rauscher ist Lehrstuhli­nhaber für Privatrech­t. Die Universitä­t Leipzig wolle den Fall nun prüfen. Dies könne »mehrere Wochen« dauern, erklärte die Pressespre­cherin Katarina Werneburg gegenüber »nd«. »Wir können nicht einfach auf die Forderung von einzelnen Studenten eingehen – für so eine Situation gibt es keine Blaupause.«

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