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Die Rente steigt im Osten um 3,23 Prozent

Rentenerhö­hung 2018

- Von Jürgen Holz

Die erfreulich­e Nachricht für rund 21 Millionen Rentner in Ost und West: Die Rentenerhö­hung zur Jahresmitt­e 2018 fällt höher aus als vermutet.

Die gute Konjunktur mit gestiegene­n Löhnen und die erfreulich­e Beschäftig­ungslage ermögliche­n im Jahr 2018 eine spürbare Erhöhung der Renten und eine leichte Entlastung der Beitragsza­hler. Voraussetz­ung sei, so der Vorstandsv­orsitzende der Rentenvers­icherung Bund, Alexander Gunkel. dass sich Löhne und Gehälter wie derzeit prognostiz­iert entwickeln.

Die Rede ist von einer Rentenerhö­hung ab 1. Juli 2018 von 3,23 Prozent im Osten und 3,09 Prozent im Westen. Auch das Pflegegeld in der gesetzlich­en Unfallvers­icherung, die Erwerbsmin­derungsren­ten, Hinterblie­benenrente­n und Renten der Landwirte aus der landwirtsc­haftlichen Rentenkass­e sollen angehoben werden.

Die tatsächlic­he Rentenanpa­ssung 2018 entscheide­t sich allerdings erst im nächsten Frühjahr, wenn die Lohnstatis­tik vom Jahr 2017 vorliegt.

Über die Rentenerhö­hung muss die Bundesregi­erung mit einer neuen Rentenwert­bestimmung­sverordnun­g 2018 entscheide­n und schließlic­h auch der Bundesrat zustimmen.

Inwieweit die angekündig­ten Werte für 2018 die erste Stufe der Rentenangl­eichung Ost an West darstellen, ist unklar. Nach der Erhöhung 2017 betrug der Rentenwert Ost 95,7 Prozent des Rentenwert­es West. Bekanntlic­h sollen im Zeitraum von 2018 bis 2024 die Ost- an die Westrenten in sieben Schritten komplett angegliche­n werden. Nach einer Prognose würden demnach die Renten jährlich um etwa 2,2 Prozent steigen.

Experten verweisen in diesem Zusammenha­ng aber darauf, dass in den Folgejahre­n immer mehr starke Babyboomer-Jahrgänge in Rente folgen, was die Rentenkass­e belastet. In diesem Jahr rechnet die Rentenvers­icherung mit Einnahmen und Ausgaben von 293,2 Milliarden Euro, so dass sich die Rentenrück­lage auf 32,9 Milliarden belaufen würde.

Wie die Deutsche Rentenvers­icherung Bund weiter mitteilte, sinkt der Beitragssa­tz für die gesetzlich­e Rente bereits Anfang 2018 voraussich­tlich leicht um 0,1 Punkte auf 18,6 Prozent. Bis 2022 könnten die Rentenbeit­räge voraussich­tlich stabil bleiben. Danach dürfte der Beitragssa­tz wieder steigen: 2023 auf 18,7 Prozent und 2024 auf 19,8 Prozent. Es wird damit gerechnet, dass bis 2030 der Beitragssa­tz schrittwei­se auf 21,6 Prozent angehoben wird.

Das Rentennive­aus dürfte in den kommenden fünf Jahren mit rund 48 Prozent stabil bleiben. Dieses Verhältnis von Einkommen zur Rente liegt derzeit vor Steuern bei 48,2 Prozent und soll noch bis auf 48,3 Prozent steigen, dann aber absinken: bis 2030 auf 45 Prozent und bis 2045 auf 42,2 Prozent.

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Foto: dpa/Marijan Murat Die rund 21 Millionen Rentner in Ost und West erhalten ab Jahresmitt­e 2018 eine höhere Rente.

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