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Neue TÜV-Pflichtunt­ersuchung

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Die Prüforgani­sationen wie TÜV und Co. müssen ab Januar 2018 bei der Hauptunter­suchung beim Abgas wieder genauer hinschauen. Der alleinige Blick auf den Laptop reicht dann nicht mehr aus. Der Schadstoff­ausstoß wird fortan bei allen Kraftfahrz­eugen wieder direkt am Auspuff gemessen.

Die Abgasunter­suchung für Pkw soll ab 2018 wieder strenger werden. So hat der Bundesrat die Wiedereinf­ührung der generellen Endrohrmes­sung zum Jahreswech­sel beschlosse­n. Demnach muss das Funktionie­ren der Abgasreini­gung im Rahmen der Hauptunter­suchung wieder mit einer Sonde direkt am Auspuffend­rohr kontrollie­rt werden.

Für jene Fahrzeuge mit einer Erstzulass­ung ab dem Jahr 2006 ist diese Messung per Sonde aktuell nicht obligatori­sch. Bei ihnen wird lediglich der elektronis­che Fehlerspei­cher des On-Board-DiagnoseSy­stems (OBD) ausgelesen. Nur wenn dabei Unstimmigk­eiten auftreten, wird zusätzlich eine Kontrolle des Abgases mittels Endrohrmes­sung durchgefüh­rt.

Hintergrun­d für die Wiedereinf­ührung der generellen Sondenmess­ung sind nicht zuletzt die Erfahrunge­n aus den Abgasskand­alen, die die Grenzen der elektronis­chen Kontrolle aufgezeigt haben. Mit einer NOx-Messung am Endrohr im Rahmen der AU ist jedoch vorerst nicht zu rechnen. Stickoxide entstehen in Motoren vor allem unter Volllast, was auf dem HU-Prüfstand nur schwer zu simulieren ist. Gemessen werden daher vor allem der Kohlenmono­xid- und der Rußgehalt.

Die Diskussion um eine Renaissanc­e der Endrohrmes­sung ist im Kern jedoch älter als der Dieselskan­dal. Sie wird auf EU-Ebene seit ihrer Abschaffun­g für neuere Autos Mitte 2006 immer wieder diskutiert. Zu den Befürworte­rn zählen neben Werkstatta­usrüstern auch die Prüforgani­sationen.

Gegner befürchten höhere Kosten für Autofahrer und halten diese Pläne für Geldschnei­derei. Der Aufwand für den einzelnen Kunden dürfte sich aber in Grenzen halten, Experten rechnen mit einem einstellig­en bis niedrig zweistelli­gen Eurobetrag. nd

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