Rentenbeitrag sinkt leicht – Kritiker fordern bessere Alterssicherung
Berlin. Trotz absehbaren Finanzdrucks auf die Rentenkasse werden im kommenden Jahr die Beiträge leicht gesenkt und die Renten spürbar erhöht. Der Beitragssatz für die gesetzliche Rentenversicherung sinkt zum 1. Januar um 0,1 Punkte auf 18,6 Prozent. Das Bundeskabinett ließ am Mittwoch in Berlin eine entsprechende Verordnung des Sozialministeriums passieren. Die Absenkung ist möglich, weil die Rentenfinanzen sich wegen der guten Konjunktur und Lohnsteigerungen derzeit positiv entwickeln. Vorgeschrieben ist ein Mechanismus, nach dem der Beitragssatz gesenkt wird, wenn die prognostizierte Rücklage der Rentenversicherung einen bestimmten Wert überschreitet. Künftig aber verschlechtern sich die Rentenfinanzen mit dem Eintritt geburtenstarker Jahrgänge ins Rentenalter deutlich. Seit längerem kritisieren Sozialverbände, Gewerkschaften und die Opposition die bereits absehbar gewesene Beitragssatzsenkung. Der Sozialverband VdK mahnte, die Finanzspielräume sollten besser für die Bekämpfung von Altersarmut genutzt werden. »Es geht um eine langfristige Sicherung der Rentenkassen«, sagte VdK-Präsidentin Ulrike Mascher. »Ich fordere einen Verzicht auf jegliche Beitragssatzsenkungen, bis langfristig und verbindlich die Weichen für eine lebensstandardsichernde Rente gestellt werden«, sagte der LINKE-Rentenexperte Matthias W. Birkwald.