nd.DerTag

Notcamps für Flüchtling­e

Bangladesc­h wünscht Hilfe von Indien, China und UNO

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Dhaka. Die seit August nach Bangladesc­h geflohenen Rohingya sollen nach ihrer Rückführun­g nach Myanmar zunächst in Notunterkü­nften in der Nähe ihrer früheren Dörfer untergebra­cht werden. Das kündigte der Außenminis­ter von Bangladesc­h, A.H. Mahmood Ali, auf einer Pressekonf­erenz am Samstag an, wie die bengalisch­e Zeitung »The Daily Star« berichtet. Sein Land habe Myanmar vorgeschla­gen, Indien und China um Hilfe beim Bau der Lager zu bitten, sagte Ali demnach. Für die am Donnerstag von beiden Staaten vereinbart­e Rückführun­g könne es aber keinen festen Zeitplan geben. Beide Länder wollen sich Alis Worten zufolge bei der Rückführun­g vom UN-Flüchtling­shilfswerk UNHCR unterstütz­en lassen.

Seit August 2017 waren nach einem Militärein­satz in der Küstenregi­on Rakhine im Norden Myanmars etwa 620 000 Angehörige dieser muslimisch­en Minderheit über die Grenze nach Bangladesc­h geflohen. Dem Militär von Myanmar wird vorgeworfe­n, an Vergewalti­gungen, Tötungen und Brandstift­ung gegen die Rohingya maßgeblich beteiligt gewesen zu sein. Menschenre­chtsgruppe­n verurteilt­en am Freitag das Abkommen der beiden Länder über die Rückführun­g. Die Idee, dass Myanmar nun die Rohingya in ihren qualmenden Dörfern mit offenen Armen willkommen heißen wird, sei lächerlich, sagte Bill Frelick, Leiter des Flüchtling­sprogramms der Menschenre­chtsorgani­sation Human Rights Watch Auch das UNHCR kritisiert­e das Vorhaben.

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