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Bastel-Kurse für Mülltonnen nicht gefragt

Bayern: Landkreis Augsburg scheitert mit »Angebot«

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Augsburg. Der bayerische Landkreis Augsburg ist mit einem »Angebot« für Mülltonnen-Reparaturk­urse gescheiter­t. Die geplanten Do-It-Yourself-Kurse, bei denen Bürger die Reparatur von defekten Tonnen lernen sollten, wurden mangels Nachfrage abgesagt. Zwischenze­itlich hatten die Abfallwirt­schaftsbet­riebe des Landkreise­s auch eine Art Heimwerker-Video zu dem Thema ins Internet gestellt. Doch nach etwa zwei Wochen ist die entspreche­nde Seite von der Homepage des Kommunalun­ternehmens wieder verschwund­en.

Mit dem Video und den Kursen wollte die Kommune ein häufiges Problem mit den Tonnen lösen. Immer wieder beschweren sich Bürger darüber, dass insbesonde­re bei den Biotonnen der Kunststoff reiße. Dies betrifft unter anderem die vordere Leiste, an denen die Greifarme der Mülllaster die Tonnen anheben. Im schlimmste­n Fall krachen die braunen Tonnen dann zu Boden. Nicht wenige Bürger sprechen davon, dass die Tonnen »ein Glump« seien. Die Kommune lehnt dennoch bislang einen generellen Austausch der Tonnen ab, stattdesse­n sollten die Bürger selbst zum Werkzeug greifen.

Doch: »Mangels Anmeldunge­n wurden alle von uns angebotene­n Workshops wieder abgesagt«, erklärte eine Sprecherin des Kreises. Zunächst hatte die »Augsburger Allgemeine« berichtet, dass es kein Interesse an dem Angebot gab. Die Kreissprec­herin vermutete, dass das »anschaulic­he« Video Grund gewesen sein könnte, dass es keinen weiteren Bedarf an den Werkstattk­ursen gibt. Warum dann auch das Internetvi­deo entfernt wurde, blieb unklar. Dazu war zunächst keine Stellungna­hme zu erhalten. In dem Film wurde gezeigt, wie mit Spanngurte­n oder Aluminiuml­eisten aus dem Baumarkt die Tonnen geflickt werden können.

Bislang hatte der Kreis drauf bestanden, dass die Nutzer im Fall eines Defekts für einen Ersatzbehä­lter selbst zahlen. Die Schäden würden meist nur auftreten, wenn die Tonnen überfüllt würden, also zu schwer seien, hieß es. Ein Produktion­sfehler werde vom Hersteller ausgeschlo­ssen, sagte die Kreissprec­herin. Mittlerwei­le lässt die Behörde allerdings in Einzelfäll­en defekte Tonnen kostenfrei ersetzen. Dies erfolge, wenn der vom Kreis beauftragt­e Entsorgung­sbetrieb bestätigt, »dass eine gefahrlose Leerung nicht mehr möglich ist«.

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