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Höcke nennt ZPS-Künstler »Terroriste­n«

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Thüringer AfD-Chef Björn Höcke hat sich erstmals öffentlich über das nachgebaut­e Holocaust-Mahnmal neben seinem Haus geäußert und die Aktion scharf verurteilt. »Wer so etwas tut, ist in meinen Augen ein Terrorist«, sagte Höcke am Samstag bei einer Konferenz des rechtspopu­listischen »Compact«Magazins in Leipzig. Deshalb sei das »Zentrum für politische Schönheit« (ZPS) keine Künstlergr­uppe, sondern »eine kriminelle Vereinigun­g«, sogar »eine terroristi­sche Vereinigun­g«, so Höcke.

Seine Familie sei über elf Monate hinweg überwacht worden, sagte der AfD-Politiker. Dies sei ein tiefer Eingriff »in das Schamgefüh­l eines Menschen«. Gleichzeit­ig beklagte Höcke, manch ein Parteikoll­ege hätte sich deutlicher an seine Seite stellen können.

Die ZPS-Aktivisten haben das angemietet­e Grundstück im thüringisc­hen Bornhagen unterdesse­n verlassen und das Mahnmal für die Öffentlich­keit geschlosse­n. Man fühle sich dort nach anonymen Drohungen gegen einzelne Mitglieder der Gruppe nicht mehr sicher, teilte der künstleris­che Leiter Philipp Ruch am Freitag mit. Am Montag wolle man zurück aufs Gelände und das Mahnmal wieder öffnen.

Das »Zentrum für politische Schönheit« (ZPS) hatte am Mittwoch aus Protest gegen eine umstritten­e Rede Höckes eine Nachbildun­g des Berliner HolocaustM­ahnmals auf einem Nachbargru­ndstück in Bornhagen enthüllt. Nach eigenen Angaben beobachtet das ZPS den Thüringer Partei- und Fraktionsv­orsitzende­n seit Monaten.

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